Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kommunitarismus
Kommunitarịsmus[zu engl. community »Gemeinschaft«, »Gemeinwesen«] der, Politikwissenschaft und Soziologie: Bez. für Theorieansätze, die die Bedeutung des Begriffs »Gemeinschaft« bei der Analyse moderner Gesellschaften hervorheben. In den USA aus der Kritik am Liberalismus erstmals entwickelt, betont der K. die Einbettung von Individuen, Rechten, Normen und Institutionen in Gemeinschaften versch. Art, von der Familie bis zur polit. oder kulturellen Gemeinschaft. Innerhalb der Soziologie findet sich der K. als Kritik an der fortschreitenden Individualisierung moderner pluralist. Gesellschaften, v. a. an dem damit einhergehenden Gemeinschaftsverlust und der Entwertung traditioneller und zugleich solidar. Lebensformen. Die seit Mitte der 1980er-Jahre in den USA von A. Etzioni ins Leben gerufene polit. Bewegung sieht sich als parteiübergreifenden Versuch, Gemeinsinn und Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft zu fördern und bes. das »Übermaß« individueller Rechtsansprüche an den Staat zu reduzieren.
▣ Literatur:
C. Zahlmann. K. in der Diskussion. Eine streitbare Einführung, hg. v. Neuausg. Berlin 1994.
⃟ K., hg. v. A. Honneth. Frankfurt am Main 31995.
Kommunitarịsmus[zu engl. community »Gemeinschaft«, »Gemeinwesen«] der, Politikwissenschaft und Soziologie: Bez. für Theorieansätze, die die Bedeutung des Begriffs »Gemeinschaft« bei der Analyse moderner Gesellschaften hervorheben. In den USA aus der Kritik am Liberalismus erstmals entwickelt, betont der K. die Einbettung von Individuen, Rechten, Normen und Institutionen in Gemeinschaften versch. Art, von der Familie bis zur polit. oder kulturellen Gemeinschaft. Innerhalb der Soziologie findet sich der K. als Kritik an der fortschreitenden Individualisierung moderner pluralist. Gesellschaften, v. a. an dem damit einhergehenden Gemeinschaftsverlust und der Entwertung traditioneller und zugleich solidar. Lebensformen. Die seit Mitte der 1980er-Jahre in den USA von A. Etzioni ins Leben gerufene polit. Bewegung sieht sich als parteiübergreifenden Versuch, Gemeinsinn und Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft zu fördern und bes. das »Übermaß« individueller Rechtsansprüche an den Staat zu reduzieren.
▣ Literatur:
C. Zahlmann. K. in der Diskussion. Eine streitbare Einführung, hg. v. Neuausg. Berlin 1994.
⃟ K., hg. v. A. Honneth. Frankfurt am Main 31995.