Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kolumbus
Kolụmbus(Columbus), Christoph, italien. Cristoforo Colombo, span. Cristóbal Colón, genues. Seefahrer in span. Diensten, * Genua zw. 25. 8. und 31. 10. 1451, ✝ Valladolid 20. 5. 1506; wollte, bestärkt durch den Florentiner Astronomen P. Toscanelli, Indien auf dem Westweg über den Atlant. Ozean erreichen. Da die portugies. Krone 1484 die Unterstützung verwehrte, wandte sich K. nach Spanien, wo es ihm aber erst am 17. 4. 1492 gelang, mit den span. Herrschern Isabella und Ferdinand II. einen Vertrag zu schließen. Zu seiner 1. Reise (3. 8. 1492-15 . 3. 1493) brach K. als Großadmiral und Vizekönig der zu entdeckenden Länder mit den Karavellen »Santa Maria«, »Pinta« und »Niña« von Palos aus auf und erreichte am 12. 10. 1492 eine von den Einheimischen Guanahani genannte Bahamainsel (vielleicht San Salvador); er entdeckte am 27. 10. Kuba, am 6. 12. Hispaniola, wo er eine Niederlassung gründete. Auf seiner 2. Reise (25. 9. 1493-11. 6. 1496) mit 17 Schiffen und etwa 1 500 Mann fand K. im Nov. 1493 die Kleinen Antillen und Puerto Rico, im Mai 1494 Jamaika. 1496 kehrte er wegen Missstimmung unter den Siedlern auf Hispaniola und unter seinen Begleitern nach Europa zurück. Während seiner 3. Reise (30. 5. 1498-25. 11. 1500) mit sechs Schiffen entdeckte K. das südamerikan. Festland an der Orinocomündung und die Insel Trinidad; aufgrund von Anschuldigungen der Siedler wurde er durch den 1500 von der Krone entsandten F. Bobadilla in Ketten nach Spanien gebracht, konnte sich dort aber rechtfertigen. Mit vier Schiffen trat er seine 4. Reise (11. 5. 1502-7. 11. 1504) an, auf der er bei Honduras das mittelamerikan. Festland erreichte und vergeblich eine Durchfahrt nach dem Meer im W suchte; er musste umkehren, erlitt an der Küste Jamaikas Schiffbruch und traf schließlich 1504 krank in Spanien ein. - K. starb in dem Glauben, den westl. Seefahrtsweg nach Indien gefunden zu haben (daher die Namen »Westind. Inseln«, »Indianer«). Obwohl K. nicht als erster Seefahrer Amerika erreicht hatte (vor ihm u. a. die Wikinger unter Leif Eriksson um 1000), gilt er als der eigentl. Entdecker dieses Kontinents, dessen Erschließung und Eroberung durch europ. Mächte (zunächst Spanien und Portugal) er einleitete. Seine Reisen brachten zahlr. neue geograph. Kenntnisse und standen am Beginn des »Zeitalters der großen Entdeckungen«. Seit 1899 ist K. in Sevilla begraben.
▣ Literatur:
Madariaga, S. de: K. Leben, Taten u. Zeit des Mannes, der mit seiner Entdeckung die Welt veränderte. A. d. Span. Sonderausg. Bern u. a. 1992.
⃟ Venzke, A.: C. K. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 11.-15. Tsd., 21992.
Kolụmbus(Columbus), Christoph, italien. Cristoforo Colombo, span. Cristóbal Colón, genues. Seefahrer in span. Diensten, * Genua zw. 25. 8. und 31. 10. 1451, ✝ Valladolid 20. 5. 1506; wollte, bestärkt durch den Florentiner Astronomen P. Toscanelli, Indien auf dem Westweg über den Atlant. Ozean erreichen. Da die portugies. Krone 1484 die Unterstützung verwehrte, wandte sich K. nach Spanien, wo es ihm aber erst am 17. 4. 1492 gelang, mit den span. Herrschern Isabella und Ferdinand II. einen Vertrag zu schließen. Zu seiner 1. Reise (3. 8. 1492-15 . 3. 1493) brach K. als Großadmiral und Vizekönig der zu entdeckenden Länder mit den Karavellen »Santa Maria«, »Pinta« und »Niña« von Palos aus auf und erreichte am 12. 10. 1492 eine von den Einheimischen Guanahani genannte Bahamainsel (vielleicht San Salvador); er entdeckte am 27. 10. Kuba, am 6. 12. Hispaniola, wo er eine Niederlassung gründete. Auf seiner 2. Reise (25. 9. 1493-11. 6. 1496) mit 17 Schiffen und etwa 1 500 Mann fand K. im Nov. 1493 die Kleinen Antillen und Puerto Rico, im Mai 1494 Jamaika. 1496 kehrte er wegen Missstimmung unter den Siedlern auf Hispaniola und unter seinen Begleitern nach Europa zurück. Während seiner 3. Reise (30. 5. 1498-25. 11. 1500) mit sechs Schiffen entdeckte K. das südamerikan. Festland an der Orinocomündung und die Insel Trinidad; aufgrund von Anschuldigungen der Siedler wurde er durch den 1500 von der Krone entsandten F. Bobadilla in Ketten nach Spanien gebracht, konnte sich dort aber rechtfertigen. Mit vier Schiffen trat er seine 4. Reise (11. 5. 1502-7. 11. 1504) an, auf der er bei Honduras das mittelamerikan. Festland erreichte und vergeblich eine Durchfahrt nach dem Meer im W suchte; er musste umkehren, erlitt an der Küste Jamaikas Schiffbruch und traf schließlich 1504 krank in Spanien ein. - K. starb in dem Glauben, den westl. Seefahrtsweg nach Indien gefunden zu haben (daher die Namen »Westind. Inseln«, »Indianer«). Obwohl K. nicht als erster Seefahrer Amerika erreicht hatte (vor ihm u. a. die Wikinger unter Leif Eriksson um 1000), gilt er als der eigentl. Entdecker dieses Kontinents, dessen Erschließung und Eroberung durch europ. Mächte (zunächst Spanien und Portugal) er einleitete. Seine Reisen brachten zahlr. neue geograph. Kenntnisse und standen am Beginn des »Zeitalters der großen Entdeckungen«. Seit 1899 ist K. in Sevilla begraben.
▣ Literatur:
Madariaga, S. de: K. Leben, Taten u. Zeit des Mannes, der mit seiner Entdeckung die Welt veränderte. A. d. Span. Sonderausg. Bern u. a. 1992.
⃟ Venzke, A.: C. K. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 11.-15. Tsd., 21992.