Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kohlenwasserstoffe
Kohlenwasserstoffe,chem. Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) aufgebaut sind. In den K. sind Kohlenstoffatome durch kovalente Bindungen zu geraden oder verzweigten Ketten (azykl. oder aliphat. K.) oder Ringen (zykl. K.) miteinander verbunden. Die Alkane sind gesättigte azykl. K. (d. h. mit Einfachbindung). Azykl. K. mit Doppel- oder Dreifachbindung werden als Alkene bzw. Alkine bezeichnet. Gesättigte zykl. K. heißen analog Cycloalkane, solche mit Doppelbindung Cycloalkene. Sie ähneln in ihren Eigenschaften den aliphat. K. und werden deshalb auch alizykl. (= aliphatisch-zyklische) K. genannt. Zykl. K., die sich vom Benzol ableiten, werden als Aromaten bezeichnet. Polyzykl. K. enthalten mehrere Ringsysteme. Sind mindestens zwei weitgehend ungesättigte Ringe über mindestens zwei gemeinsame C-Atome miteinander verbunden, spricht man von kondensierten polyzykl. K. Bei verbrückten polyzykl. K. haben mindestens zwei gesättigte Ringe wenigstens zwei gemeinsame C-Atome. In Spiro-K. sind zwei Ringe über ein einziges C-Atom miteinander verbunden.
K. mit bis zu vier C-Atomen sind bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck Gase. Mit steigender C-Zahl bilden K. zunächst leicht bewegl., dann ölige Flüssigkeiten und schließlich Feststoffe. Alle K. lassen sich zu Kohlendioxid und Wasser verbrennen. - K. sind Bestandteile von Erdgas, Erdöl und Steinkohlenteer. Bestimmte K. kommen auch im Pflanzen- (z. B. Terpene) und Tierreich (z. B. Steroide) vor. - Synthetisch lassen sich K. durch Kohlehydrierung herstellen. - K. spielen als Bestandteile von Kraftstoffen, Heizölen, Lösungsmitteln sowie als chem. Rohstoffe (Petrochemie) eine große Rolle.
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