Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kohlenstofffasern
Kohlenstofffasern(Carbonfasern), anorgan. Fasern, die aus Polyacrylnitril, Celluloseacetat oder aus dem teerartigen Rückstand der Erdölraffination gewonnen werden. Die Faserherstellung erfolgt in drei Schritten: Überführen in eine unschmelzbare Form, unter Streckung, durch Luftoxidation bei 200-300 ºC (Stabilisierung), Carbonisation unter Abspaltung flüchtiger Produkte bei 1200-1500 ºC und schließlich Graphitisierung bei 2000-3000 ºC. - Bei der Carbonisation entstehen hochfeste (HF-K.) und bei der Graphitisierung Hochmodul-K. (HM-K.), die gelegentlich auch als Graphitfasern bezeichnet werden. Zur Herstellung von carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) werden die K. noch einer (oxidativen) Oberflächenbehandlung unterzogen, um eine bessere Adhäsion zw. Faser und Kunststoff zu erhalten; zur Herstellugn kompakter Teile werden die unbeschichteten K. mit Metallen beschichtet, gepresst und gesintert. K. sind hochfest, temperatur- und korrosionsbeständig, bes. zugfest (HF-K.) oder elastisch (HM-K.) und haben eine wesentlich geringere Dichte als Metalle. Sie finden u. a. Anwendung bei der Herstellung von Fahrzeugbauteilen, Sportgeräten, medizin. Implantatwerkstoffen und in der Elektronikindustrie.
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