Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kobalt
Kobalt[eigtl. »vom Kobold verzaubertes Erz«] (fachsprachlich Cobalt) das, chem. Symbol Co, stahlgraues, ferromagnet., metall. Element aus der 8. Nebengruppe des Periodensystems; Ordnungszahl 27, relative Atommasse 58,9332, Dichte 8,9 g/cm3, Schmelzpunkt 1 495 ºC, Siedepunkt ca. 3 100 ºC. K. hat nur ein einziges stabiles Isotop (59Co), alle anderen Isotope sind radioaktiv mit Halbwertszeiten zw. 0,3 Sekunden und 5,2 Jahren. - K. ist härter und fester als Stahl und sehr zäh. Im chem. Verhalten dem Eisen und Nickel ähnlich, an der Luft beständig, wird es von oxidierend wirkenden Säuren gelöst. K. kommt stets als Begleiter des Nickels vor, ist aber etwa viermal weniger häufig als dieses (Gehalt der Erdkruste 0,001 %). In Eisenmeteoriten ist K. stark angereichert (0,6 %), vermutlich auch im Erdkern. Gediegenes K. kommt in der Natur nicht vor. Es findet sich in Erzen, bes. in Speis-K., K.-Glanz, K.-Nickel-Kiesen, Linneit, K.-Blüte. Wichtige K.-Erzlagerstätten liegen v. a. in der Demokrat. Rep. Kongo, in Sambia, Kanada, Marokko, Australien und den USA. Technisch gewonnen wird K. durch Reduktion der beim Rösten der Minerale gewonnenen K.-Oxide mit Koks. Insgesamt umfasst die Gewinnung des K. alle auch in der Metallurgie des Nickels angewandten Methoden. Über 80 % der K.-Erzeugung dienen der Herstellung von Werkzeugstählen, korrosionsbeständigen und hoch warmfesten Legierungen und Dauermagneten. Kobalthaltiges Wolframcarbid, WC, ist ein äußerst harter Sinterwerkstoff. Smalte (Schmalte), ein K.-Pigment, wird zum Blaufärben von Glasflüssen in der keram. und Glasind. verwendet. Das K.-Isotop 60 ist ein starker Gammastrahler, der für Bestrahlungen in Medizin, Ind. und Technik angewendet wird.K. tritt in seinen Verbindungen v. a. zwei- und dreiwertig auf. K.(II)-Oxid, CoO, ein olivgrünes Pulver, entsteht durch Glühen von K.(II)-Hydroxid, Co(OH)2, oder K.(II)-Carbonat, CoCO3, unter Luftabschluss. In feuchtem Zustand oxidiert es zu braunem K.(III)-Hydroxid, CoO(OH), beim Glühen unter Luftzutritt entsteht blauschwarzes K.(II, III)-Oxid, Co3O4. Das aus K.(II)-Oxid und Aluminiumoxid, Al2O3, beim Glühen sich bildende tiefblaue Doppeloxid CoO·Al2O3 ist als Malerfarbe Thenards Blau, das Doppeloxid mit Zinkoxid, ZnO·Co 2O3, als Rinmanns Grün bekannt. K.-Oxide lösen sich mit tiefblauer Farbe (»Kobaltblau«) in Schmelzen von Phosphaten, Boraten und Silikaten auf, worauf Nachweis und vielfältige Anwendungen beruhen (K.-Glas, K.-Glasuren). Außerdem gibt es eine ganze Reihe anderer K.-Pigmente. - In Komplexverbindungen ist das dreiwertige K. außerordentlich stabil. Es weist darin stets die Koordinationszahl 6 auf. Neben Ammoniak, NH3, sind Hauptliganden die Halogenidionen, ferner CN—, NO—3 und Wasser. Auf diese Weise ist eine Vielzahl von Komplexverbindungen möglich (allein mit Ammoniak etwa 2 000 K.-Ammine oder Kobaltiake). Viele davon tragen Namen, die ihre Farbe angeben, z. B. Purpureosalze, Roseosalze. Eine organ. K.-Verbindung ist das Vitamin B12.
Kobalt[eigtl. »vom Kobold verzaubertes Erz«] (fachsprachlich Cobalt) das, chem. Symbol Co, stahlgraues, ferromagnet., metall. Element aus der 8. Nebengruppe des Periodensystems; Ordnungszahl 27, relative Atommasse 58,9332, Dichte 8,9 g/cm3, Schmelzpunkt 1 495 ºC, Siedepunkt ca. 3 100 ºC. K. hat nur ein einziges stabiles Isotop (59Co), alle anderen Isotope sind radioaktiv mit Halbwertszeiten zw. 0,3 Sekunden und 5,2 Jahren. - K. ist härter und fester als Stahl und sehr zäh. Im chem. Verhalten dem Eisen und Nickel ähnlich, an der Luft beständig, wird es von oxidierend wirkenden Säuren gelöst. K. kommt stets als Begleiter des Nickels vor, ist aber etwa viermal weniger häufig als dieses (Gehalt der Erdkruste 0,001 %). In Eisenmeteoriten ist K. stark angereichert (0,6 %), vermutlich auch im Erdkern. Gediegenes K. kommt in der Natur nicht vor. Es findet sich in Erzen, bes. in Speis-K., K.-Glanz, K.-Nickel-Kiesen, Linneit, K.-Blüte. Wichtige K.-Erzlagerstätten liegen v. a. in der Demokrat. Rep. Kongo, in Sambia, Kanada, Marokko, Australien und den USA. Technisch gewonnen wird K. durch Reduktion der beim Rösten der Minerale gewonnenen K.-Oxide mit Koks. Insgesamt umfasst die Gewinnung des K. alle auch in der Metallurgie des Nickels angewandten Methoden. Über 80 % der K.-Erzeugung dienen der Herstellung von Werkzeugstählen, korrosionsbeständigen und hoch warmfesten Legierungen und Dauermagneten. Kobalthaltiges Wolframcarbid, WC, ist ein äußerst harter Sinterwerkstoff. Smalte (Schmalte), ein K.-Pigment, wird zum Blaufärben von Glasflüssen in der keram. und Glasind. verwendet. Das K.-Isotop 60 ist ein starker Gammastrahler, der für Bestrahlungen in Medizin, Ind. und Technik angewendet wird.K. tritt in seinen Verbindungen v. a. zwei- und dreiwertig auf. K.(II)-Oxid, CoO, ein olivgrünes Pulver, entsteht durch Glühen von K.(II)-Hydroxid, Co(OH)2, oder K.(II)-Carbonat, CoCO3, unter Luftabschluss. In feuchtem Zustand oxidiert es zu braunem K.(III)-Hydroxid, CoO(OH), beim Glühen unter Luftzutritt entsteht blauschwarzes K.(II, III)-Oxid, Co3O4. Das aus K.(II)-Oxid und Aluminiumoxid, Al2O3, beim Glühen sich bildende tiefblaue Doppeloxid CoO·Al2O3 ist als Malerfarbe Thenards Blau, das Doppeloxid mit Zinkoxid, ZnO·Co 2O3, als Rinmanns Grün bekannt. K.-Oxide lösen sich mit tiefblauer Farbe (»Kobaltblau«) in Schmelzen von Phosphaten, Boraten und Silikaten auf, worauf Nachweis und vielfältige Anwendungen beruhen (K.-Glas, K.-Glasuren). Außerdem gibt es eine ganze Reihe anderer K.-Pigmente. - In Komplexverbindungen ist das dreiwertige K. außerordentlich stabil. Es weist darin stets die Koordinationszahl 6 auf. Neben Ammoniak, NH3, sind Hauptliganden die Halogenidionen, ferner CN—, NO—3 und Wasser. Auf diese Weise ist eine Vielzahl von Komplexverbindungen möglich (allein mit Ammoniak etwa 2 000 K.-Ammine oder Kobaltiake). Viele davon tragen Namen, die ihre Farbe angeben, z. B. Purpureosalze, Roseosalze. Eine organ. K.-Verbindung ist das Vitamin B12.