Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Klonieren
Klonieren(Klonen), Bez. für das Herstellen einer größeren Anzahl gleichartiger, genetisch ident. Nachkommen von einem Individuum (Klon). Die moderne Biologie arbeitet mit mehreren Verfahren: 1) Selektion und Vermehrung eines einzelnen Bakteriums, das Träger für eine bestimmte Mutation ist; 2) Anregung einzelner Lymphozyten des Immunsystems zu Zellteilungen auf einen Reiz durch ein Antigen hin; 3) Vermehrung von DNS-Stücken, d. h. von Genen, durch den Einbau in Plasmide von Bakterien; 4) Züchtung von vollständigen, normalen Pflanzen aus isolierten Zellen in einem Nährmedium durch bestimmte Wuchsstoffzusätze; 5) Ersatz der Zellkerne in befruchteten Eizellen durch Kerne aus Körperzellen eines anderen Tierembryos (v. a. Frösche, Mäuse). Das K. eines Säugers aus Somazellen (Körperzellen) eines erwachsenen Tieres gelang erstmals 1996 in einem schott. Labor unter Leitung von Ian Wilmut und ist 1997 der Öffentlichkeit in Gestalt eines sieben Monate alten Schafes (»Dolly«) vorgestellt worden. Hierbei wurde die entkernte Eizelle eines Schafes mit einer Körperzelle aus dem Euter eines anderen Schafes verschmolzen. Die so manipulierte Eizelle teilte sich, ein Embryo wuchs heran, den man einem dritten Schaf in die Gebärmutter einpflanzte. Geboren wurde ein genetisch ident. Ebenbild des Schafes, dem die Körperzelle aus dem Euter entnommen worden war. - Durch die Gentechnologie ist auch das Herstellen menschl. Klone technisch möglich.
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