Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kleinasien
Kleinasi|en(Anatolien, türk. Anadolu), die zw. Schwarzem Meer, Marmarameer, Ägäischem Meer und östl. Mittelmeer nach W vorspringende Halbinsel Asiens, umfasst mit dem westl. und mittleren Anatolien den Großteil des asiat. Gebietes der Türkei.
Geschichte: Bed. jungsteinzeitl. Fundorte sind Hacɪlar und Çatal Hüyük, dessen Funde ein bemerkenswert hohes Kulturniveau bezeugen. Für die Bronzezeit ist der wichtigste Fundplatz Troja. In der mittleren Bronzezeit treten bereits schriftl. Quellen hinzu. Um 1200 v. Chr. brach das Reich der Hethiter zusammen. Danach wanderten von NW versch. Völker ein: Karer (Pelasger), Lykier, Lyder, Kilikier, Pisidier, Tyrrhener (Etrusker) u. a. Von ihnen bildeten die Phryger im 8. Jh. v. Chr. und die Lyder im 7./6. Jh. v. Chr. (v. a. unter Alyattes und Krösus) größere Reiche. Noch vor 1000 v. Chr. siedelten Griechen an der W-Küste. Auch die Thraker griffen nach K. über. 546 v. Chr. ging das Lyd. Reich im Perserreich auf. Unter Alexander d. Gr. wurde K. mit Ausnahme von Kappadokien und Armenien makedonisch. Im 2. Jh. v. Chr. entstand das Pergamen. Reich, das 133 v. Chr. an die Römer fiel, die daraus die Provinz Asia schufen und dann ganz K. eroberten. Später gehörte K. zum Byzantin. Reich, im 11. Jh. kam es unter die Herrschaft der Seldschuken, im 14. Jh. an die Osmanen (Türkei, Geschichte).
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