Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Klebstoffe
Klebstoffe,nichtmetall. Werkstoffe, die Körper durch Oberflächenhaftung (Adhäsion) und innere Festigkeit (Kohäsion) verbinden können, ohne das Gefüge der Körper wesentlich zu verändern (Leim, Kleister, Kitt). Zu den natürl. K. gehören Kasein-, Glutinleime, Stärkeprodukte (Kleister) und Naturharze. Von größerer Bedeutung sind heute synthet. Klebstoffe. Schmelz-K. werden heiß als Schmelze aufgetragen und bilden beim Erstarren die Klebverbindung. Verwendet werden v. a. Mischungen von Äthylen-Vinylacetat-Copolymeren mit Harzen und Wachsen. Heißsiegel-K. werden als Lösungen oder Dispersionen aufgetragen. Die getrockneten Schichten schmelzen bei der Siegelung in der Wärme und bilden die Klebverbindung. Kontakt-K. müssen auf beide zu verklebenden Oberflächen aufgetragen werden. Nach einer Vortrocknung erfolgt die Klebung durch kurzzeitiges, starkes Zusammendrücken. Verwendet werden Lösungen von Synthesekautschuk (Chloroprenkautschuk) und Harzen (Phenolharze, Kolophonium). Haft-K. sind dauerklebrige K., meist auf Kautschukbasis, die unter geringem Druck haften, bei dauernder Last aber zum »Kriechen« neigen. Sie werden für Haftetiketten und Dekofolien verwendet. Alleskleber sind Lösungen von Nitrocellulose, Polyvinylacetat u. a. in Estern und Ketonen, die durch Verdunsten des Lösungsmittels abbinden. Anlösende K. werden für Kunststoffe verwendet. Sie enthalten ein Lösungsmittel (z. B. Tetrahydrofuran für PVC), das die zu verklebenden Oberflächen anlöst, sodass nach Diffusion der Makromoleküle und Verdunstung des Lösungsmittels Klebung eintritt. Reaktions-K. (Ein- und Zweikomponentenkleber) binden durch chem. Reaktion ab. Sie enthalten u. a. Aminoplaste oder Epoxidharze.
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