Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Klassenkampf
Klassenkampf,nach der marxist. Geschichtsauffassung die sich im geschichtl. Ablauf ständig vollziehende Auseinandersetzung zw. jener sozialen Gruppe, die über die Produktionsmittel, und damit über die Herrschaft, Machtmittel und Privilegien verfügt, und der übrigen, der beherrschten Bev., deren »objektives Interesse« es sei, sich von dieser Herrschaft zu befreien. Die Gesch. aller bisherigen Gesellschaft wird als eine Gesch. von K. beschrieben. Als Hauptbeispiele gelten: im Altertum der Aufstand der Plebejer und Sklaven, im MA. die Auflehnung des niederen Rittertums, dann die der Bauern und der städt. Handwerker im 15. und 16. Jh., im 18. und 19. Jh. die Erhebung des Bürgertums gegen den Feudalismus, schließlich die proletar. Erhebung gegen die herrschende bürgerl. Klasse. Die proletar. Revolution gilt als der letzte K.: Die aus ihr hervorgehende Diktatur des Proletariats diene der Vorbereitung der klassenlosen Gesellschaft. Die Sozialdemokratie (Revisionismus) erkannte zwar die Realität des K. an, erwartete aber seine Abschwächung und seine Überwindung durch friedl. Reformen (Marxismus).
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