Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kirchentonarten
Kirchentonarten(Kirchentöne, Modi), Tonordnungen, die der altgrch. Musik entstammen und in abgewandelter Form der mittelalterl. kirchl. Musik, bes. der Gregorianik, zugrunde lagen. Die K. sind keine Tonleitern im modernen Sinn, sondern Skalenausschnitte, die das Tonmaterial von modellartig verwendeten Melodien enthalten. Man unterscheidet authent. und plagale Modi. Besondere Bedeutung für den einzelnen Modus haben die Finalis (Endton, Zielton), die für je einen authent. und einen plagalen Modus dieselben sind, und der Tenor (Tuba, Reperkussionston), der bei den authent. Modie eine Quinte, bei den plagalen eine Terz oder eine Quarte über der Finalis liegt. Die authent. Modi bauen sich über der Finalis auf, bei den plagalen liegt die Finalis in der Mitte des Skalenausschnittes. Sie wurden abgelöst durch die um 1600 aufkommenden Dur- und Molltonarten.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kirchentonarten