Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kinderdörfer
Kinderdörfer,Siedlungen zur ständigen Betreuung von Kindern und Jugendlichen außerhalb ihrer Herkunftsfamilien. Die Aufnahme erfolgt im Kindesalter in familienähnl. Gemeinschaften, die jeweils ein Haus bewohnen. Jugendliche werden in Jugenddörfer aufgenommen, Ausnahmen bilden Geschwister. Nach Anfängen schon im 19. Jh. (J. H. Wicherns »Rauhes Haus« in Hamburg, 1833) nahm die Kinderdorfbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg einen großen Aufschwung. Bedeutendste Organisation ist das von H. Gmeiner initiierte Sozialwerk SOS-Kinderdorf e. V., das seine familiennahe Erziehung auf Kinderdorfmütter stützt. In Dtl. bestehen 14 K. und 70 ergänzende Einrichtungen, bes. Jugendhäuser, -wohngemeinschaften und -wohngruppen sowie zwei Berufsausbildungszentren, ferner Beratungsstellen, Behinderteneinrichtungen, Mütterzentren. Im Dachverband SOS-Kinderdorf International sind 124 nat. Vereinigungen zusammengeschlossen. Insgesamt gibt es heute 326 SOS-Kinderdörfer.
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