Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kiew
Kiew(ukrain. Kyjiw), Hptst. der Ukraine, beiderseits des Dnjepr, 2,63 Mio. Ew.; Sitz eines russisch-orth. Metropoliten; kultureller Mittelpunkt der Ukraine mit Univ. (gegr. 1834), Ukrain. Akademie der Wiss.en, vielen Hochschulen, zahlr. Museen, Goethe-Inst., Theater, Planetarium, botan. und zoolog. Garten und Filmstudios sowie Ind.stadt (Maschinen-, Apparate-, Präzisionsgeräte-, Fahrzeugbau, chem. und pharmazeut., Textil-, Nahrungsmittelind., Werft); Flusshafen (für kleinere Seeschiffe erreichbar), U-Bahn, internat. Flughafen. Oberhalb von K. Staudamm (Stausee 922 km2) mit Kraftwerk (551 MW) und Pumpspeicherwerk.- K. ist reich an histor. Bauten, darunter die Sophienkathedrale, eine fünfschiffige Kreuzkuppelanlage (1037 bis um 1100, 1240 zerstört, 17./18. Jh. Wiederaufbau; UNESCO-Weltkulturerbe), das 1051 von Antoni dem Heiligen gegr. Kiewer Höhlenkloster (Kiewo-Petscherskaja Lawra; UNESCO-Weltkulturerbe), das älteste russ. Kloster sowie weitere Klöster und zahlr. Kirchen aus dem MA. und dem Kiewer Barock.- K., um 860 erstmals in einer Chronik erwähnt, erhielt nach einer Legende seinen Namen von dem angebl. Gründer Ki; im 9. bis 12. Jh. war es Zentrum eines ausgedehnten Reiches (Kiewer Rus); 988-1300 auch der kirchl. Mittelpunkt Russlands. 1240 durch die Mongolen zerstört, kam K. 1362 an Litauen, 1569 an Polen, 1654/67 an Russland und wurde 1793 Gouv.-Hptst., 1934 Hptst. der Ukraine; 1941-43 von dt. Truppen besetzt.
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