Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kieselsäuren
Kieselsäuren,Sammelbez. für die Sauerstoffsäuren des Siliciums, die in der Natur nur in Form ihrer Salze, der Silikate, vorkommen und aus diesen durch Ansäuern hergestellt werden. Die am einfachsten gebaute K. ist die nur kurzzeitig beständige Mono- oder Ortho-K., H4SiO4, die unter fortschreitendem Wasseraustritt (Kondensation) in komplizierte Polymere übergeht, die als Poly-K., H2n+2 SinO3n+1, bezeichnet werden. Beim Überschreiten eines bestimmten Kondensationsgrades können aus den kolloidal gelösten K. stark wasserhaltige, gallertige K., die Kieselgele oder Kieselsäuregele, und als Endstufe der Kondensation Siliciumdioxid entstehen. Beim Erhitzen der Kieselgele entweicht langsam das eingeschlossene Wasser und ein weißes, trübes, äußerst poröses Produkt, das Silicagel (oder Kieselxerogel), bleibt zurück, das wegen seiner großen inneren Oberfläche als sehr wirksames Adsorptions-, Reinigungs- und Trockenmittel für Gase und Lösungen verwendet wird.
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