Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kierkegaard
Kierkegaard['kergəgɔ:r], Søren Aabye, dän. Theologe, Philosoph und Schriftsteller, * Kopenhagen 5. 5. 1813, ✝ ebd. 11. 11. 1855; 1841 Prediger in Kopenhagen; studierte 1841/42 in Berlin (u. a. bei F. W. J. Schelling); lebte nach seiner Rückkehr als Schriftsteller in Kopenhagen, wo er durch seine radikale Kritik an der akadem. Theologie und dem bürgerl. Christen- und Staatskirchentum zunehmend in Ggs. zur dänischen luth. Staatskirche geriet; trat 1854 aus der Kirche aus. - Dem Systemdenken Hegels stellt K. seine Philosophie der individuellen Existenz entgegen: Existenz vollzieht sich als Werden des je Einzelnen in drei »Stadien des Lebens«, dem ästhet., eth. und religiösen Stadium. In Letzterem erst ist der Aufstieg aus Angst und Verzweiflung - durch die Gnade Gottes - möglich. An seine subjektivistisch-individualist. christl. Existenzdeutung, v. a. seine Analyse der Begriffe »Existenz«, »Freiheit« und »Angst«, sowie den Gedanken des »absoluten qualitativen Unterschieds zw. Gott und Mensch«, knüpften die dialektische Theologie und die Existenzphilosophie des 20. Jh. an.
Werke: Entweder-Oder, 2 Bde. (1843); Furcht und Zittern (1843); Der Begriff der Angst (1844); Philosoph. Brocken (1844); Die Krankheit zum Tode (1849); Einübung im Christentum (1850).
▣ Literatur:
Liessmann, K. P.: K. zur Einführung. Hamburg 1993.
⃟ Bösch, M.: S. K. Schicksal - Angst - Freiheit. Paderborn u. a. 1994.
Kierkegaard['kergəgɔ:r], Søren Aabye, dän. Theologe, Philosoph und Schriftsteller, * Kopenhagen 5. 5. 1813, ✝ ebd. 11. 11. 1855; 1841 Prediger in Kopenhagen; studierte 1841/42 in Berlin (u. a. bei F. W. J. Schelling); lebte nach seiner Rückkehr als Schriftsteller in Kopenhagen, wo er durch seine radikale Kritik an der akadem. Theologie und dem bürgerl. Christen- und Staatskirchentum zunehmend in Ggs. zur dänischen luth. Staatskirche geriet; trat 1854 aus der Kirche aus. - Dem Systemdenken Hegels stellt K. seine Philosophie der individuellen Existenz entgegen: Existenz vollzieht sich als Werden des je Einzelnen in drei »Stadien des Lebens«, dem ästhet., eth. und religiösen Stadium. In Letzterem erst ist der Aufstieg aus Angst und Verzweiflung - durch die Gnade Gottes - möglich. An seine subjektivistisch-individualist. christl. Existenzdeutung, v. a. seine Analyse der Begriffe »Existenz«, »Freiheit« und »Angst«, sowie den Gedanken des »absoluten qualitativen Unterschieds zw. Gott und Mensch«, knüpften die dialektische Theologie und die Existenzphilosophie des 20. Jh. an.
Werke: Entweder-Oder, 2 Bde. (1843); Furcht und Zittern (1843); Der Begriff der Angst (1844); Philosoph. Brocken (1844); Die Krankheit zum Tode (1849); Einübung im Christentum (1850).
▣ Literatur:
Liessmann, K. P.: K. zur Einführung. Hamburg 1993.
⃟ Bösch, M.: S. K. Schicksal - Angst - Freiheit. Paderborn u. a. 1994.