Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kiel
I Kiel,1) Schiff- und Bootsbau: unterster, mittschiffs verlaufender Längsverband, auf dem das Schiff im Dock ruht; ausgeführt als Balken-K. (Holz- oder Stahlbalken, aus dem Boden herausragend), Flach-K. (verstärkter Plattengang, eben) oder Flossen-K. (bei Segeljachten mit Ballast beschwerte K.-Flosse). Ein Schlinger-K. dämpft die Bewegungen im Seegang.
2) Zoologie: der Feder-K. (Federn).
II Kiel,
Landeshptst. von Schlesw.-Holst., kreisfreie Stadt, 238 600 Ew. K. liegt an der Ostsee beiderseits der Kieler Förde und am Nord-Ostsee-Kanal. K. ist Sitz des Landtags, der Landesreg. und vieler nachgeordneter Landesbehörden, Wasser- und Schifffahrtsdirektion, Kirchenamt der Nordelbischen Ev. Luth. Kirche. Christian-Albrechts-Univ. (gegr. 1665) mit dem Institut für Weltwirtschaft und dem Institut für Meereskunde. Außerdem hat K. PH und FH, viele Institute und Forschungseinrichtungen (u. a. Bundesanstalt für Milchforschung, Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Schadensverhütung und Schadensforschung der öffentlich-rechtl. Versicherer), Landesbibliothek, Museen (u. a. Schifffahrtsmuseum), Opernhaus, Theater, Funkhaus, botan. Garten. Der Kieler Hafen hat einen Güterumschlag von (1997) 3,6 Mio. t. K. ist Austragungsort der Kieler Woche. Bed. Werftind., Maschinenbau, elektrotechn., feinmechan. und opt. Ind., Fischkonservenind.; Flugplatz in K.-Holtenau. Seit 1956 ist K. wieder Marinestützpunkt.- Der Altstadtkern am Südende der Förde wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Vom ehem. Schloss ist nur der Rantzau-Bau (1695-97) erhalten; Alte Univ.bibliothek (1881-84, Entwurf M. Gropius); Rathaus (1907-11 von H. Billing). Vor der got. Nikolaikirche (13.-15. Jh., Wiederaufbau mit Betonpfeilern) die Bronzeplastik »Geistkämpfer« (1927/28) von E. Barlach. Mensa und Bauten für das Studentenwerk (1963-66 von F. W. Kraemer), Sportforum (1970-77 von M. von Gerkan und K. Nickels).- K. wurde zw. 1233 und 1242 gegr., erhielt 1242 Stadtrecht, war Mitgl. der Hanse, 1721-73 Sitz der Herzöge von Holstein-Gottorf, 1773-1866 dänisch, danach preußisch; wurde 1871 dt. Reichskriegshafen und 1917 preuß. Provinz-Hptst.; 1918 gaben die Matrosen des Kieler Hafens den Auftakt zur Novemberrevolution. Seit1946 ist K. Landeshauptstadt. - Im Kieler Frieden (14. 1. 1814) musste Dänemark der antinapoleon. Koalition beitreten und verlor Norwegen an Schweden.
▣ Literatur:
J. Jensen Geschichte der Stadt K., hg. v. u. P. Wulf. Neumünster1991.
I Kiel,1) Schiff- und Bootsbau: unterster, mittschiffs verlaufender Längsverband, auf dem das Schiff im Dock ruht; ausgeführt als Balken-K. (Holz- oder Stahlbalken, aus dem Boden herausragend), Flach-K. (verstärkter Plattengang, eben) oder Flossen-K. (bei Segeljachten mit Ballast beschwerte K.-Flosse). Ein Schlinger-K. dämpft die Bewegungen im Seegang.
2) Zoologie: der Feder-K. (Federn).
II Kiel,
Landeshptst. von Schlesw.-Holst., kreisfreie Stadt, 238 600 Ew. K. liegt an der Ostsee beiderseits der Kieler Förde und am Nord-Ostsee-Kanal. K. ist Sitz des Landtags, der Landesreg. und vieler nachgeordneter Landesbehörden, Wasser- und Schifffahrtsdirektion, Kirchenamt der Nordelbischen Ev. Luth. Kirche. Christian-Albrechts-Univ. (gegr. 1665) mit dem Institut für Weltwirtschaft und dem Institut für Meereskunde. Außerdem hat K. PH und FH, viele Institute und Forschungseinrichtungen (u. a. Bundesanstalt für Milchforschung, Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Schadensverhütung und Schadensforschung der öffentlich-rechtl. Versicherer), Landesbibliothek, Museen (u. a. Schifffahrtsmuseum), Opernhaus, Theater, Funkhaus, botan. Garten. Der Kieler Hafen hat einen Güterumschlag von (1997) 3,6 Mio. t. K. ist Austragungsort der Kieler Woche. Bed. Werftind., Maschinenbau, elektrotechn., feinmechan. und opt. Ind., Fischkonservenind.; Flugplatz in K.-Holtenau. Seit 1956 ist K. wieder Marinestützpunkt.- Der Altstadtkern am Südende der Förde wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Vom ehem. Schloss ist nur der Rantzau-Bau (1695-97) erhalten; Alte Univ.bibliothek (1881-84, Entwurf M. Gropius); Rathaus (1907-11 von H. Billing). Vor der got. Nikolaikirche (13.-15. Jh., Wiederaufbau mit Betonpfeilern) die Bronzeplastik »Geistkämpfer« (1927/28) von E. Barlach. Mensa und Bauten für das Studentenwerk (1963-66 von F. W. Kraemer), Sportforum (1970-77 von M. von Gerkan und K. Nickels).- K. wurde zw. 1233 und 1242 gegr., erhielt 1242 Stadtrecht, war Mitgl. der Hanse, 1721-73 Sitz der Herzöge von Holstein-Gottorf, 1773-1866 dänisch, danach preußisch; wurde 1871 dt. Reichskriegshafen und 1917 preuß. Provinz-Hptst.; 1918 gaben die Matrosen des Kieler Hafens den Auftakt zur Novemberrevolution. Seit1946 ist K. Landeshauptstadt. - Im Kieler Frieden (14. 1. 1814) musste Dänemark der antinapoleon. Koalition beitreten und verlor Norwegen an Schweden.
▣ Literatur:
J. Jensen Geschichte der Stadt K., hg. v. u. P. Wulf. Neumünster1991.