Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Khomeini
Khomeini[xɔ'meɪni] (Chomeini), Ruhollah Mussawi, iran. Schiitenführer (Ayatollah) und Politiker, * Khomein 17. 5. 1900, ✝ Teheran 3. 6. 1989; lebte 1964-79 im Exil, zunächst in Irak, ab 1978 in Frankreich, von wo aus er eine Aufstandsbewegung gegen Schah Mohammed Resa Pahlewi führte. Nach dessen Sturz am 1. 2. 1979 kehrte er nach Teheran zurück und rief am 2. 4. 1979 eine »Islam. Republik Iran« aus. Im Zuge einer als Revolution verstandenen Neuordnung von Verwaltung und Wirtschaft, von Erziehung und Rechtswesen setzte K. den Islam als allein maßgebl. Kraft durch, legte in der Verf. vom Dez. 1979 die führende Rolle der schiit. Geistlichkeit fest und führte das Amt des »Fakih« (»Führer der Nation«) ein, das er selbst übernahm. Gestützt v. a. auf die islam. »Revolutionswächter«, ließ er religös und politisch anders Denkende inhaftieren und viele von ihnen hinrichten. 1989 rief er alle Muslime zur Ermordung des Schriftstellers S. Rushdie auf.
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