Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Khmer
Khmer,austroasiat. Volk in Hinterindien, stellt in Kambodscha die Bev.mehrheit; K. leben auch in den angrenzenden Gebieten von Thailand, Vietnam und Laos, seit dem kambodschan. Bürgerkrieg auch als Flüchtlinge in den Ländern der westl. Welt; insgesamt (geschätzt) 8 Mio. Menschen. Das eigentl. K.-Reich (Reich von Angkor, seit dem 9. Jh.) erreichte im 12. Jh. seine Blüte (Bau der Tempelanlagen von Angkor). Mit dem 14. Jh. setzte der Niedergang ein; Taivölker, Vietnamesen und Cham drängten die K. immer mehr zurück. Der Aufteilung entging das K.-Reich nur durch die Errichtung des frz. Protektorats über Kambodscha 1863. - Die K. sind Reisbauern und Fischer; ihre Religion ist der Buddhismus. Ihre Sprache gehört zu den Mon-Khmer-Sprachen, ihre Schrift ist von ind. Silbenschriften abgeleitet; die reiche Lit. umfasst religiöse Werke, Chroniken, Romane, Volkserzählungen, Gedichte. Die histor. Kunst der K. im heutigen Kambodscha und im südöstl. Thailand entwickelte sich zunächst nach ind. Vorbildern (Reich Funan); Anfang des 7. Jh. entstanden dann mit den Tempelanlagen von Sambor Prei Kuk die ersten eigenständigen Ausdrucksformen der Khmer. Vorderind. Tempel, Statuen des Gupta- und Pallavareiches wurden übernommen, ihre Religionen mit einheim. Berg- und Ahnenkulten vermischt.
Literatur:
Giteau, M.: K. Kunst u. Kultur von Angkor. Fotografien v. H. Hinz. A. d. Frz. München 31973.
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