Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Keynesianismus
Keynesianịsmus[keɪnz-] der, die von J. M. Keynes entwickelte und von seinen Anhängern (den »Keynesianern« wie N. Kaldor, L. R. Klein, J. Robinson, P. A. Samuelson, J. Tobin) weiter ausgebaute ökonom. Theorie; deren wesentl. Kennzeichen sind: 1. Die ökonom. Analyse richtet sich auf die Gesamtgrößen des Wirtschaftskreislaufs (Makrogrößen). 2. Ein wirtsch. Gleichgewicht mit Vollbeschäftigung wird lediglich als ein Sonderfall der mögl. Gleichgewichtszustände verstanden. 3. In der Geldtheorie wird ein Zusammenhang zw. monetärem und güterwirtsch. Bereich abgeleitet. 4. In die Analyse werden auch psycholog. Annahmen über das wirtsch. Verhalten der Wirtschaftssubjekte und dessen Bestimmungsgründe (u. a. Liquiditätspräferenz, Hang zum Verbrauch) eingeführt. 5. Ausgehend von einer Abhängigkeit der Konsumausgaben vom Einkommen, der Investitionen vom Zinssatz, der Geldnachfrage von Einkommen und Zinssatz wird der Zusammenhang zw. Geldmenge, Zinssatz, Investitionen, Einkommen und Beschäftigung analysiert. - Der K. war von Anfang an praktisch ausgerichtet, da er die theoret. Grundlage für eine staatl. Wirtschaftspolitik liefern wollte, die v. a. durch variables Nachfrageverhalten des öffentl. Sektors zum Ausgleich einer ungenügenden effektiven Nachfrage der Privaten - ggf. auch durch Haushaltsdefizite (Defizitfinanzierung) - den Wirtschaftsprozess beeinflussen sollte, z. B. in Form der Globalsteuerung.
▣ Literatur:
G. Bombach Der K., hg. v. u. a., 5 Bde. Berlin u. a. 1976-84, Bd. 1 Nachdr. 1981.
⃟ Winkler, A.: Geld, Zins u. keynesian. Angebotspolitik. Berlin 1992.
⃟ Felderer, B. u. Homburg, S.: Makroökonomik u. neue Makroökonomik. Berlin u. a. 61994.
⃟ Pflüger, M.: Neukeynesianismus u. Marktmacht. Freiburg im Breisgau 1994.
Keynesianịsmus[keɪnz-] der, die von J. M. Keynes entwickelte und von seinen Anhängern (den »Keynesianern« wie N. Kaldor, L. R. Klein, J. Robinson, P. A. Samuelson, J. Tobin) weiter ausgebaute ökonom. Theorie; deren wesentl. Kennzeichen sind: 1. Die ökonom. Analyse richtet sich auf die Gesamtgrößen des Wirtschaftskreislaufs (Makrogrößen). 2. Ein wirtsch. Gleichgewicht mit Vollbeschäftigung wird lediglich als ein Sonderfall der mögl. Gleichgewichtszustände verstanden. 3. In der Geldtheorie wird ein Zusammenhang zw. monetärem und güterwirtsch. Bereich abgeleitet. 4. In die Analyse werden auch psycholog. Annahmen über das wirtsch. Verhalten der Wirtschaftssubjekte und dessen Bestimmungsgründe (u. a. Liquiditätspräferenz, Hang zum Verbrauch) eingeführt. 5. Ausgehend von einer Abhängigkeit der Konsumausgaben vom Einkommen, der Investitionen vom Zinssatz, der Geldnachfrage von Einkommen und Zinssatz wird der Zusammenhang zw. Geldmenge, Zinssatz, Investitionen, Einkommen und Beschäftigung analysiert. - Der K. war von Anfang an praktisch ausgerichtet, da er die theoret. Grundlage für eine staatl. Wirtschaftspolitik liefern wollte, die v. a. durch variables Nachfrageverhalten des öffentl. Sektors zum Ausgleich einer ungenügenden effektiven Nachfrage der Privaten - ggf. auch durch Haushaltsdefizite (Defizitfinanzierung) - den Wirtschaftsprozess beeinflussen sollte, z. B. in Form der Globalsteuerung.
▣ Literatur:
G. Bombach Der K., hg. v. u. a., 5 Bde. Berlin u. a. 1976-84, Bd. 1 Nachdr. 1981.
⃟ Winkler, A.: Geld, Zins u. keynesian. Angebotspolitik. Berlin 1992.
⃟ Felderer, B. u. Homburg, S.: Makroökonomik u. neue Makroökonomik. Berlin u. a. 61994.
⃟ Pflüger, M.: Neukeynesianismus u. Marktmacht. Freiburg im Breisgau 1994.