Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kettenreaktion
Kettenreaktion,physikal. oder chem. Vorgang, der sich, einmal eingeleitet, von selbst wiederholt, da die für die Auslösung (oder Aufrechterhaltung) des Prozessablaufs benötigten Produkte oder Reaktionspartner immer wieder neu erzeugt werden. Eine K. besteht aus Start-, Wachstums- und Abbruchreaktion. Eine physikal. K. ist die Kern-K., die im Kernreaktor kontrolliert unter gleichförmiger Energiefreisetzung abläuft, da im Mittel pro Kernspaltung genau ein Neutron eine weitere Kernspaltung hervorruft. Bei Kernwaffen schwillt die Zahl der Kernspaltungen dagegen rasch an, weil im Mittel mehr als ein Neutron pro Kernspaltung eine weitere Kernspaltung bewirkt, was zu einer explosionsartigen Energiefreisetzung führt. Bei chem. K. überträgt sich die an einer Stelle eingeleitete Reaktion auf viele Moleküle, die weitere Moleküle zur Reaktion bringen. Dabei treten instabile, reaktionsfähige Zwischenprodukte (K.-Träger) auf, bei Radikal-K. Radikale und bei Ionen-K. Ionen. Chem. und biochem. K. heißen Stufenreaktionen. Beispiel einer photochem. K. ist die Chlorknallgasreaktion ( Lichtquantenenergie): [pic.]{{;.I064_F_143b.BMP;T}}
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