Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kesten
Kẹsten,Hermann, Schriftsteller, * Podwołoczyska (heute Podwolotschisk, Gebiet Ternopol, Ukraine) 28. 1. 1900, ✝ Riehen (bei Basel) 3. 5. 1996; galt vor 1933 bes. mit den Romanen »Josef sucht die Freiheit« (1927), »Glückl. Menschen« (1931), »Der Scharlatan« (1932) als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit; danach wurden seine Bücher verboten und verbrannt. K. lebte ab 1933 im Exil in Amsterdam und den USA (amerikan. Staatsbürger), von 1949 an lebte er in Rom und New York, ab 1980 in der Schweiz. K. war 1972-76 Präs. des PEN-Zentrums der Bundesrep. Dtl.; er erhielt 1974 den Georg-Büchner-Preis. Seine Romane und Novellen enthalten Gesellschaftskritik und satir. Zeitdiagnose und sind Bekenntnisse zu Humanität und Freiheit (»Die Kinder von Gernika«, R., 1939; »Ein Mann von sechzig Jahren«, R., 1972; »Der Freund im Schrank«, Nov., 1983). K. schrieb auch Dramen (»Babel oder Der Weg zur Macht«, Uraufführung 1990), Gedichte (»Ich bin der ich bin«, 1974) und Essays und war als Übersetzer, Kritiker und Herausgeber tätig.
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