Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kerr-Zelle
Kẹrr-Zelle(Karolus-Zelle) [nach den Physikern J. Kerr und A. Karolus, * 1893, ✝ 1972], Gerät zur Umwandlung elektr. Spannungsschwankungen in Lichtintensitätsschwankungen. In einem mit Nitrobenzol gefüllten Glasgefäß befinden sich in geringem Abstand zwei Elektroden, an die Wechselspannung angelegt wird. Die Polarisationsebene eines hindurchgehenden polarisierten Lichtstrahls wird infolge der induzierten Doppelbrechung (Kerr-Effekt) beim Durchgang durch die K.-Z. gedreht, wobei die Größe der Drehung von der Spannung an den Elektroden abhängt. Fängt man Licht mit der Schwingungsrichtung der einfallenden Welle durch einen (gekreuzten) Analysator ab, so erhält man einen Lichtstrahl, dessen Helligkeit sich im Takt der Spannungsschwankungen ändert. K.-Z. werden u. a. zur Umwandlung von Mikrofonströmen in Lichtimpulse beim Tonfilm (Lichtsteuergeräte), als Lichtmodulator bei der Lasersteuerung und als schnelle elektroopt. Schalter z. B. bei der Hochgeschwindigkeitsfotografie verwendet. Höhere Modulationsfrequenzen erzielt man aber erst mit Kristallen als aktivem Medium.
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