Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kernreaktion
Kernreaktion,jede durch einen Stoß mit einem anderen Kern oder Elementarteilchen (einschließlich γ-Quanten) bewirkte Umwandlung von Atomkernen. K. unterscheiden sich damit von spontan ablaufenden Kernumwandlungen (Radioaktivität, spontane Kernspaltung). Da die Bindung der Nukleonen im Kern millionenfach stärker ist als die Bindung der Hüllenelektronen (chem. Bindung), werden bei K. millionenmal größere Energien umgesetzt als bei chem. Reaktionen. Daher finden natürl. K. in größerem Umfang nur im Innern von Sternen statt, wo bei extremen Temperaturen die notwendigen kinet. Energien verfügbar sind (Kernfusion). K. sind z. B. Abstreifreaktionen, Einfangprozesse und Kernexplosionen; die technisch wichtigste K. ist die Kernspaltung.
Für künstlich induzierte K. kann man energiereiche, in Beschleunigern erzeugte Teilchen gerichtet auf die Teilchen einer Probe (Target) schießen oder nutzt natürl. Kernumwandlungen wie die Uranspaltung zur Anregung; so werden die meisten künstlich erzeugten Radionuklide durch Neutronenbeschuss im Kernreaktor gewonnen. E. Rutherford beobachtete 1919 die erste künstliche K.: Beim Prozess [pic.]{{;.I069_F_na.BMP;T}} wird ein α-Teilchen (Heliumkern) auf das Stickstoffisotop geschossen, das sich dabei in das Sauerstoffisotop umwandelt; gleichzeitig wird ein Proton ausgesendet.
Kernreaktion,jede durch einen Stoß mit einem anderen Kern oder Elementarteilchen (einschließlich γ-Quanten) bewirkte Umwandlung von Atomkernen. K. unterscheiden sich damit von spontan ablaufenden Kernumwandlungen (Radioaktivität, spontane Kernspaltung). Da die Bindung der Nukleonen im Kern millionenfach stärker ist als die Bindung der Hüllenelektronen (chem. Bindung), werden bei K. millionenmal größere Energien umgesetzt als bei chem. Reaktionen. Daher finden natürl. K. in größerem Umfang nur im Innern von Sternen statt, wo bei extremen Temperaturen die notwendigen kinet. Energien verfügbar sind (Kernfusion). K. sind z. B. Abstreifreaktionen, Einfangprozesse und Kernexplosionen; die technisch wichtigste K. ist die Kernspaltung.
Für künstlich induzierte K. kann man energiereiche, in Beschleunigern erzeugte Teilchen gerichtet auf die Teilchen einer Probe (Target) schießen oder nutzt natürl. Kernumwandlungen wie die Uranspaltung zur Anregung; so werden die meisten künstlich erzeugten Radionuklide durch Neutronenbeschuss im Kernreaktor gewonnen. E. Rutherford beobachtete 1919 die erste künstliche K.: Beim Prozess [pic.]{{;.I069_F_na.BMP;T}} wird ein α-Teilchen (Heliumkern) auf das Stickstoffisotop geschossen, das sich dabei in das Sauerstoffisotop umwandelt; gleichzeitig wird ein Proton ausgesendet.