Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kernphysik
Kernphysik,Zweig der Physik, der Struktur und Eigenschaften der Atomkerne untersucht, wobei zw. niederenerget. und hochenerget. K. unterschieden wird. Letztere befasst sich mit der Physik und Struktur der Elementarteilchen und hat sich als Hochenergiephysik selbstständig entwickelt. Demgegenüber ist die niederenerget. K. - die K. i. e. S. - der Zweig der Physik, der sich mit den physikal. Eigenschaften der Atomkerne und den zw. den Kernbausteinen wirkenden Kernkräften beschäftigt. Zu einem tieferen Verständnis der Eigenschaften von Kernmaterie hat in den letzten Jahren v. a. die Schwerionenphysik (Schwerionenforschung) beigetragen. Experimentelle Daten über die Kerneigenschaften werden aus Kernreaktionen, Streuexperimenten, massen- und kernspektroskop. Untersuchungen, der Hyperfeinstruktur der Atomspektren (Mößbauer-Effekt), Verfahren zur Untersuchung der Kernspinresonanz u. a. gewonnen. Zur theoret. Interpretation der Ergebnisse sind zahlr. Modellvorstellungen (Kernmodelle) über den Aufbau der Atomkerne und die Wechselwirkungskräfte zw. ihren Bausteinen entwickelt worden. - Der Einsatz kernphysikal. Methoden reicht von der Bestrahlung von Lebensmitteln über die biolog. Wachstums- und Mutationsbeeinflussung, die medizin. Diagnostik und Therapie, die Anwendungen in der Materialforschung, die Altersbestimmung, die Erforschung der Sterne bis hin zur Aufklärung von Verbrechen. (Kerntechnik)
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