Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kepler
Kẹpler,Johannes, Astronom, * Weil (heute Weil der Stadt) 27. 12. 1571, ✝ Regensburg 15. 11. 1630; wurde 1594 Lehrer der Stiftsschule in Graz, veröffentlichte 1596 die Schrift »Mysterium cosmographicum« (»Das Weltgeheimnis«). 1600 ging er als Gehilfe T. Brahes nach Prag; war nach dessen Tod (1601) bis 1612 kaiserl. Mathematiker und Hofastronom Rudolfs II. In dieser Zeit veröffentlichte er ein Lehrbuch der geometr., physiolog. und astronom. Optik; er erkannte, dass sich die Planeten nicht auf Kreis-, sondern auf ellipt. Bahnen bewegen und formulierte die später nach ihm benannten Gesetze in seinem Hauptwerk »Astronomia nova« (»Neue Astronomie«, 1609). Seine Optik (»Dioptrice«, 1611) enthält den ersten Entwurf des astronom. (keplerschen) Fernrohrs mit zwei Konvexlinsen. Nach dem Tode Rudolfs II. war er 1612-26 Prof. in Linz, vollendete hier »Harmonice mundi libri V« (»Weltharmonik«, 5 Bücher, 1619) und weitere astronom. und mathemat. Schriften, so die »Tabulae Rudolphinae« (»Rudolfin. Tafeln«, 1627), einen Sternkatalog mit Sonnen-, Mond- und Planetenörtern. 1626 siedelte er nach Ulm über, 1628 nach Sagan zu Wallenstein, dem er aus wirtsch. Gründen auch Horoskope erstellte. - K. vervollkommnete das kopernikan. Weltsystem: Er gab als Erster eine dynam. Erklärung der Planetenbewegung, indem er von der Vorstellung ausging, dass die Planetenbewegungen durch eine von der Sonne ausgehende Kraft verursacht werden.
Literatur:
Gerlach, W.u. List, M.: J. K. Der Begründer der modernen Astronomie. München u. a. 31987.
Hoppe, J.: J. K. Leipzig 51987.
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