Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Keimung
Keimung,Bez. für die ersten Entwicklungsvorgänge bei Pflanzen. Der Wiederaufnahme des Wachstums des Embryos nach der Samenruhe geht eine Wasseraufnahme unter Quellung des Sameninhalts und Sprengung der Samenschale voraus. Es folgt die Streckung der Keimwurzel des Embryos, die in den Boden einwächst, Wurzelhaare ausbildet und sich verzweigt. Damit ist die Keimpflanze verankert und die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen aus dem Boden gewährleistet. Bei der Entwicklung des Sprosssystems durchbricht die sich stark streckende Keimachse (Hypokotyl) bogenförmig die Erdoberfläche und bringt die Keimblätter ans Tageslicht, wo sie die ersten Assimilationsorgane darstellen (epigäische K., z. B. bei Raps). In anderen Fällen (hypogäische K., z. B. bei Eichen) bleiben Hypokotyl und die als Nährstoffspeicher dienenden Keimblätter mit der Samenschale im Boden; dafür streckt sich das erste Sprossglied (Epikotyl) mit der Sprossknospe, durchbricht die Bodenoberfläche und bildet die ersten Laubblätter aus.
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