Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Keilschrift
Keilschrift,die im antiken Vorderasien, bes. in Babylonien und Assyrien, verwendete Schrift, deren keilförmige Striche mit einem Rohrgriffel in Tontafeln eingedrückt wurden. Sie besteht aus urspr. meist bildmäßigen, dann stark vereinfachten Wortzeichen und von diesen abgeleiteten Silbenzeichen, die nicht den Wortsinn, sondern dessen Lautwert wiedergeben. Die K. entstand um 2900 v. Chr. bei den Sumerern und wurde bald auch von anderen kleinasiat. Völkern übernommen. Um 1400 v. Chr. war sie die internat. verwendete Schrift des Alten Orients, deren sich auch der ägypt. Hof im diplomat. Verkehr mit Vorderasien bediente. Ausgehend von der babylon. K. entstanden bei einigen Völkern Sonderformen und eigene Systeme, zu denen v. a. die altpers. K. der achaimenid. Könige gehört. Diese war die erste, deren Entzifferung durch G. F. Grotefend 1802 gelang.
Literatur:
Pope, M.: Die Rätsel alter Schriften. Hieroglyphen, K., Linear B. A. d. Engl. Bergisch Gladbach 1978.
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