Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kautschuk
Kautschuk[aus einer peruan. Indianersprache »tränender Baum«] der, unvernetztes, aber vernetzbares (vulkanisierbares) Polymer mit gummielast. Eigenschaften bei Raumtemperatur, das bei höherer Temperatur oder unter dem Einfluss deformierender Kräfte plastisch verformbar ist. K. ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Elastomeren (Gummi). Natur-K. (engl. Natural Rubber, Abk. NR) ist im Milchsaft (Latex) versch. trop. Pflanzen enthalten, von denen Hevea brasiliensis die größte Bedeutung hat. Hauptproduzenten sind Malaysia und Indonesien. Zum Zapfen des Latex wird die Rinde des K.-Baumes bogenförmig angeschnitten. Latex ist eine kolloide Dispersion von 32-38 % K. und 1-2 % Eiweißstoffen in einer wässrigen Lösung. Fest-K. wird meist durch Koagulation mit Säuren erzeugt. Das Koagulat wird entweder zu »Fellen« ausgewalzt oder durch Rauch konserviert (sog. Smoked Sheets), oder unter Waschen auf Walzwerken verarbeitet (sog. Crêpe). Der rohe Natur-K. wird nur in geringem Umfang direkt zur Herstellung von Klebebändern und -lösungen, Knetgummi u. a. verwendet; meist wird er durch Mastikation und Vulkanisation in Gummi überführt. Vulkanisierter Natur-K. zeichnet sich durch hohe Elastizität, Zugfestigkeit und Kälteflexibilität aus. Er wird u. a. zur Herstellung von Autoreifen und dünnwandigen Artikeln hoher Festigkeit verwendet. Das Polymer des Natur-K. ist linear angeordnetes cis-1,4-Polyisopren mit 3 000-5 000 Isopreneinheiten. Durch Chlorieren und Sulfonieren erhält man weitere Produkte, die zu Klebstoffen, Lackrohstoffen oder Verpackungsfolien verarbeitet werden. (Synthesekautschuk)
Geschichte: Die Indianer Brasiliens verwendeten K. zur Herstellung von elast. und unzerbrechl. Flaschen, von Spielbällen und als Fackeln. 1744 brachte der frz. Gelehrte C. M. de la Condamine einige Proben aus Südamerika nach Frankreich. Industrielle Bedeutung erlangte der K. erst 1839, als C. Goodyear das Vulkanisieren erfand.
Kautschuk[aus einer peruan. Indianersprache »tränender Baum«] der, unvernetztes, aber vernetzbares (vulkanisierbares) Polymer mit gummielast. Eigenschaften bei Raumtemperatur, das bei höherer Temperatur oder unter dem Einfluss deformierender Kräfte plastisch verformbar ist. K. ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Elastomeren (Gummi). Natur-K. (engl. Natural Rubber, Abk. NR) ist im Milchsaft (Latex) versch. trop. Pflanzen enthalten, von denen Hevea brasiliensis die größte Bedeutung hat. Hauptproduzenten sind Malaysia und Indonesien. Zum Zapfen des Latex wird die Rinde des K.-Baumes bogenförmig angeschnitten. Latex ist eine kolloide Dispersion von 32-38 % K. und 1-2 % Eiweißstoffen in einer wässrigen Lösung. Fest-K. wird meist durch Koagulation mit Säuren erzeugt. Das Koagulat wird entweder zu »Fellen« ausgewalzt oder durch Rauch konserviert (sog. Smoked Sheets), oder unter Waschen auf Walzwerken verarbeitet (sog. Crêpe). Der rohe Natur-K. wird nur in geringem Umfang direkt zur Herstellung von Klebebändern und -lösungen, Knetgummi u. a. verwendet; meist wird er durch Mastikation und Vulkanisation in Gummi überführt. Vulkanisierter Natur-K. zeichnet sich durch hohe Elastizität, Zugfestigkeit und Kälteflexibilität aus. Er wird u. a. zur Herstellung von Autoreifen und dünnwandigen Artikeln hoher Festigkeit verwendet. Das Polymer des Natur-K. ist linear angeordnetes cis-1,4-Polyisopren mit 3 000-5 000 Isopreneinheiten. Durch Chlorieren und Sulfonieren erhält man weitere Produkte, die zu Klebstoffen, Lackrohstoffen oder Verpackungsfolien verarbeitet werden. (Synthesekautschuk)
Geschichte: Die Indianer Brasiliens verwendeten K. zur Herstellung von elast. und unzerbrechl. Flaschen, von Spielbällen und als Fackeln. 1744 brachte der frz. Gelehrte C. M. de la Condamine einige Proben aus Südamerika nach Frankreich. Industrielle Bedeutung erlangte der K. erst 1839, als C. Goodyear das Vulkanisieren erfand.