Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Katalysator
Katalysatorder,
1) Chemie: Stoff, der durch Bildung aktiver Zwischenprodukte eine chem. Reaktion ermöglicht, beschleunigt oder in eine bestimmte Richtung lenkt. K. setzen die Aktivierungsenergie der Reaktion herab und erhöhen dadurch ihre Reaktionsgeschwindigkeit, ohne selbst verbraucht zu werden.
2) Technik: mit katalytisch wirksamen Substanzen (Katalysator 1) ausgerüstete Vorrichtung zur Reinigung der Abgase von Kfz, Kraftwerken und Ind.anlagen (katalyt. Abgasreinigung). I. e. S. techn. Vorrichtung zur Reduzierung der Schadstoffemission von Kfz-Abgasen. Bei Ottomotoren sind die für die Umwelt schädl. Abgasbestandteile Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HmCn) und Stickoxide (NO, NO2, zusammengefasst als NOx). Im Dreiwege-K. (geregelter K.), der wirkungsvollsten Form, werden Kohlenwasserstoffe zu Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf (H2O), Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid oxidiert und Stickoxide zu Stickstoff (N2) reduziert (insgesamt um bis zu 90 %). Die hierzu erforderl. (möglichst konstante) Abgaszusammensetzung wird durch eine elektronisch geregelte Aufbereitung des Kraftstoff-Luft-Gemischs erreicht; dazu muss ständig der Sauerstoffanteil im Abgas (mithilfe einer so genannten Lambdasonde) gemessen werden. Der im motornahen Teil der Auspuffanlage eingebaute K. besteht aus einem wabenförmigen Keramikkörper, in dessen Kanälen eine Trägerschicht aus Aluminiumoxid aufgebracht ist, die die Oberfläche stark vergrößert und auf der das eigentl. Katalysatormaterial (v. a. Edelmetalle wie Platin, Palladium, Rhodium) aufgebracht ist. - Mit K. ausgerüstete Kfz müssen mit bleifreiem Benzin betrieben werden, da bei der Verbrennung entstehende Bleiverbindungen die katalyt. Schicht abdecken und damit unwirksam machen würden.
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