Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Katalonien
Kataloni|en(katalan. Catalunya, span. Cataluña), Region und histor. Landschaft im NO Spaniens, umfasst die Provinzen Girona, Barcelona, Lleida und Tarragona, 32 114 km2 mit (1991) 6,059 Mio. Ew. K. reicht vom Kamm der Pyrenäen über das Ebrobecken am Segre und über das Katalon. Randgebirge (im Montseny 1 741 m ü. M.) bis zur Mittelmeerküste. Verbreitet sind Weinbau (v. a. weiße Rebsorten für die Herstellung von Schaumwein [Cava]), Baum- und Strauchkulturen (Oliven, Mandeln, Haselnüsse, Feigen, Johannisbrot) und Bewässerungskulturen (Nelken, Frühkartoffeln). Wirtsch. bed. ist die Rinderhaltung. Der Bergbau liefert bes. Kalisalze, Braunkohle, Blei-, Zink-, Mangan-, Eisen- und Kupfererze sowie Bauxit. Die relativ hoch entwickelte Ind. (Textil-, Chemie-, Druck-/Papier-, Elektro- und Metall verarbeitende Ind.) konzentriert sich auf das Küstengebiet um Barcelona und Tarragona. Geistiger und wirtsch. Mittelpunkt ist Barcelona. Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle.
Geschichte: K. wurde um 200 v. Chr. römisch. In der Völkerwanderung wurde es von den Alanen, dann um 415 von den Westgoten besetzt. Karl d. Gr. schuf hier die Span. Mark des Frankenreichs, die Grafen der Hptst. Barcelona machten sich Ende des 9. Jh. unabhängig. Durch Heirat wurde K. 1137 mit Aragonien vereinigt. Einige Sonderrechte blieben bis Anfang des 18. Jh. erhalten. Nach dem Pyrenäenfrieden zw. Spanien und Frankreich (1659) kamen das Roussillon und Teile der Cerdagne zu Frankreich. Im 19. Jh. entstanden in dem wirtsch. starken K. Unabhängigkeitsbewegungen. Nach Errichtung der Rep. erhielt K. ein Autonomiestatut (Generalidad de Cataluña, heute katalan. Generalitat de Catalunya), im Span. Bürgerkrieg stand es auf republikan. Seite, nach dem Sieg von F. Franco Bahamonde wurde die Autonomie wieder aufgehoben. Im Zuge der Demokratisierung nach 1975 gewährte die Reg. der Region zunächst eine beschränkte Selbstständigkeit, die 1979 zu einem Autonomiestatut erweitert wurde.
▣ Literatur:
Matthée, U.: Katalan. Frage u. span. Autonomie. Paderborn 1988.
⃟ Stegmann, T. u. I.: K. u. die katalan. Länder. Barcelona, Balearen, Land València, Andorra, Nordkatalonien mit Rosselló. Stuttgart u. a. 1992.
Kataloni|en(katalan. Catalunya, span. Cataluña), Region und histor. Landschaft im NO Spaniens, umfasst die Provinzen Girona, Barcelona, Lleida und Tarragona, 32 114 km2 mit (1991) 6,059 Mio. Ew. K. reicht vom Kamm der Pyrenäen über das Ebrobecken am Segre und über das Katalon. Randgebirge (im Montseny 1 741 m ü. M.) bis zur Mittelmeerküste. Verbreitet sind Weinbau (v. a. weiße Rebsorten für die Herstellung von Schaumwein [Cava]), Baum- und Strauchkulturen (Oliven, Mandeln, Haselnüsse, Feigen, Johannisbrot) und Bewässerungskulturen (Nelken, Frühkartoffeln). Wirtsch. bed. ist die Rinderhaltung. Der Bergbau liefert bes. Kalisalze, Braunkohle, Blei-, Zink-, Mangan-, Eisen- und Kupfererze sowie Bauxit. Die relativ hoch entwickelte Ind. (Textil-, Chemie-, Druck-/Papier-, Elektro- und Metall verarbeitende Ind.) konzentriert sich auf das Küstengebiet um Barcelona und Tarragona. Geistiger und wirtsch. Mittelpunkt ist Barcelona. Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle.
Geschichte: K. wurde um 200 v. Chr. römisch. In der Völkerwanderung wurde es von den Alanen, dann um 415 von den Westgoten besetzt. Karl d. Gr. schuf hier die Span. Mark des Frankenreichs, die Grafen der Hptst. Barcelona machten sich Ende des 9. Jh. unabhängig. Durch Heirat wurde K. 1137 mit Aragonien vereinigt. Einige Sonderrechte blieben bis Anfang des 18. Jh. erhalten. Nach dem Pyrenäenfrieden zw. Spanien und Frankreich (1659) kamen das Roussillon und Teile der Cerdagne zu Frankreich. Im 19. Jh. entstanden in dem wirtsch. starken K. Unabhängigkeitsbewegungen. Nach Errichtung der Rep. erhielt K. ein Autonomiestatut (Generalidad de Cataluña, heute katalan. Generalitat de Catalunya), im Span. Bürgerkrieg stand es auf republikan. Seite, nach dem Sieg von F. Franco Bahamonde wurde die Autonomie wieder aufgehoben. Im Zuge der Demokratisierung nach 1975 gewährte die Reg. der Region zunächst eine beschränkte Selbstständigkeit, die 1979 zu einem Autonomiestatut erweitert wurde.
▣ Literatur:
Matthée, U.: Katalan. Frage u. span. Autonomie. Paderborn 1988.
⃟ Stegmann, T. u. I.: K. u. die katalan. Länder. Barcelona, Balearen, Land València, Andorra, Nordkatalonien mit Rosselló. Stuttgart u. a. 1992.