Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kastration
Kastration[lat.] die, Ausschaltung der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke) durch operative Entfernung, Anwendung von Röntgen- oder ionisierenden Strahlen (Strahlen-K.) oder Gabe von Hormonantagonisten (z. B. Antiandrogene) als zeitlich begrenzte chem. oder hormonale K., im Unterschied zur Sterilisation. Beim männl. Geschlecht führt der Hodenverlust (auch durch Unfälle und schwere Entzündungen hervorgerufen) zu physiognom. Veränderungen, deren Bild vom Zeitpunkt der K. (vor- oder nachpubertär) abhängt (Eunuchismus). Bei Frauen zu Heilzwecken bei Eierstockerkrankungen (Zysten, Tumoren) oder bei der Behandlung des Gebärmutter- oder Brustkrebses durchgeführte K. (Ovarektomie) wirkt sich wie das natürl. Erlöschen der Eierstocktätigkeit in den Wechseljahren aus.
Die K. bes. von männl. Tieren wird v. a. bei landwirtsch. Nutztieren aus züchter. und wirtsch. Gründen vorgenommen, u. a. um unerwünschte Paarungen zu vermeiden, zahmere Arbeitstiere zu erhalten, bei Masttieren den Fettansatz zu steigern und wohlschmeckenderes Fleisch zu erzielen.
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