Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kassel
Kạssel,1) RegBez. in Hessen, 8 289 km2, (1998) 1,272 Mio. Ew.; umfasst die Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Kassel, den Schwalm-Eder-Kreis, Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis sowie die kreisfreie Stadt Kassel.
2) Landkreis in Hessen, 1 293 km2, (1998) 244 300 Einwohner.
3) kreisfreie Stadt, Sitz der Verw. des Reg.Bez. K. und des Landkreises K., in Hessen, 199 300 Ew.; im hügeligen, vom Nordhess. Bergland umrahmten Kasseler Becken beiderseits der Fulda gelegen; die einzige Großstadt Nordhessens und dessen Verw.-, Wirtschafts- und Kulturzentrum; Bundesarbeits- (wird nach Erfurt verlegt) und Bundessozialgericht, Hess. Verwaltungsgerichtshof, Kirchenleitung der Evang. Kirche von Kurhessen und Waldeck; Gesamthochschule-Univ., Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau, botan. Garten, Staatstheater; Kunstsammlungen, Naturkundemuseum, Dt. Tapetenmuseum, Brüder-Grimm-Museum, Museum für Sepulkralkultur. Jeweils im Herbst finden die Kasseler Musiktage und im Abstand von vier Jahren die Kunstausstellung documenta statt. Die Ind. umfasst Fahrzeugbau, Maschinenbau, Nahrungsmittel-, chem. und Elektroind.; Thermalsolebad.
Stadtbild. Am 22. 10. 1943 wurde K. durch Luftangriffe zu 78 % zerstört. Wieder aufgebaut wurden u. a. die Martinskirche (14./15.Jh.), die evang. Brüderkirche (1292-1367), die Karlskirche (1689-1706), das ehem. Elisabethhospital (1586/87), der Marstall (1591-93, heute Markthalle), das Fridericianum am Friedrichsplatz (1769-76), das ehem. Palais Bellevue (1714, 1790 umgebaut) sowie das Orangerieschloss (1702-10), dessen westl. Eckpavillons, Marmorbad (1722-28) und Küchenpavillon (1765/66) erhalten geblieben waren. Der unter Mitwirkung von A. Le Nôtre angelegte Park Karlsaue wurde 1954 für die Bundesgartenschau umgestaltet. Im Stadtteil Wilhelmshöhe liegen das Schloss (1786 ff.) und das über einer Wasserkaskade aufragende oktogonale »Riesenschloss« (1718) mit der Statue des Herkules (1713-17), dem Wahrzeichen der Stadt; im Park (im 18. Jh. zum Landschaftsgarten umgestaltet) u. a. die künstl. Ruine der Löwenburg (1793-1801).
Geschichte. 913 als fränk. Königshof bezeugt; erhielt vor 1189 Stadtrecht; seit 1277 Residenz der Landgrafen (seit 1803 der Kurfürsten) von Hessen. Für die nach 1685 aufgenommenen Hugenotten entstand die Oberneustadt. 1807-13 war K. Hptst. des Königreichs Westphalen, 1866-1945 der preuß. Provinz Hessen-Nassau.
Kạssel,1) RegBez. in Hessen, 8 289 km2, (1998) 1,272 Mio. Ew.; umfasst die Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Kassel, den Schwalm-Eder-Kreis, Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis sowie die kreisfreie Stadt Kassel.
2) Landkreis in Hessen, 1 293 km2, (1998) 244 300 Einwohner.
3) kreisfreie Stadt, Sitz der Verw. des Reg.Bez. K. und des Landkreises K., in Hessen, 199 300 Ew.; im hügeligen, vom Nordhess. Bergland umrahmten Kasseler Becken beiderseits der Fulda gelegen; die einzige Großstadt Nordhessens und dessen Verw.-, Wirtschafts- und Kulturzentrum; Bundesarbeits- (wird nach Erfurt verlegt) und Bundessozialgericht, Hess. Verwaltungsgerichtshof, Kirchenleitung der Evang. Kirche von Kurhessen und Waldeck; Gesamthochschule-Univ., Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau, botan. Garten, Staatstheater; Kunstsammlungen, Naturkundemuseum, Dt. Tapetenmuseum, Brüder-Grimm-Museum, Museum für Sepulkralkultur. Jeweils im Herbst finden die Kasseler Musiktage und im Abstand von vier Jahren die Kunstausstellung documenta statt. Die Ind. umfasst Fahrzeugbau, Maschinenbau, Nahrungsmittel-, chem. und Elektroind.; Thermalsolebad.
Stadtbild. Am 22. 10. 1943 wurde K. durch Luftangriffe zu 78 % zerstört. Wieder aufgebaut wurden u. a. die Martinskirche (14./15.Jh.), die evang. Brüderkirche (1292-1367), die Karlskirche (1689-1706), das ehem. Elisabethhospital (1586/87), der Marstall (1591-93, heute Markthalle), das Fridericianum am Friedrichsplatz (1769-76), das ehem. Palais Bellevue (1714, 1790 umgebaut) sowie das Orangerieschloss (1702-10), dessen westl. Eckpavillons, Marmorbad (1722-28) und Küchenpavillon (1765/66) erhalten geblieben waren. Der unter Mitwirkung von A. Le Nôtre angelegte Park Karlsaue wurde 1954 für die Bundesgartenschau umgestaltet. Im Stadtteil Wilhelmshöhe liegen das Schloss (1786 ff.) und das über einer Wasserkaskade aufragende oktogonale »Riesenschloss« (1718) mit der Statue des Herkules (1713-17), dem Wahrzeichen der Stadt; im Park (im 18. Jh. zum Landschaftsgarten umgestaltet) u. a. die künstl. Ruine der Löwenburg (1793-1801).
Geschichte. 913 als fränk. Königshof bezeugt; erhielt vor 1189 Stadtrecht; seit 1277 Residenz der Landgrafen (seit 1803 der Kurfürsten) von Hessen. Für die nach 1685 aufgenommenen Hugenotten entstand die Oberneustadt. 1807-13 war K. Hptst. des Königreichs Westphalen, 1866-1945 der preuß. Provinz Hessen-Nassau.