Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Karpaten
Karpaten,Gebirgszug im südöstl. Mitteleuropa, der sich in einem 1 300 km langen, 50-150 km breiten, nach W geöffneten Bogen von der Donau bei Preßburg bis zum Banater Gebirge (Rumänien) erstreckt und das Ungar. Tiefland umschließt. In ihrem Aufbau ähneln die K. den Alpen. Deutlich treten zwei Faltenzonen hervor: eine äußere Sandsteinzone und eine innere, vorwiegend kristalline Zone. Diese ist stark gestört, z. T. völlig abgesunken und von vulkan. Ausbruchsmassen durchsetzt. Beckeneinbrüche und tief einschneidende Täler gliedern den Gebirgszug in mehrere Teile: West-K. (in ihrer Zentralzone die Hohe Tatra), Wald-K. vom Duklapass bis zum Prislop-Pass, Ost-K. bis zum Abbruch der walach. Ebene und Süd-K., die über das Eiserne Tor hinausreichen.
Die K. haben überwiegend Mittelgebirgscharakter; sie überschreiten nur in den höchsten Erhebungen 2 000 m ü. M. (Hohe Tatra, Gerlsdorfer Spitze 2 655 m ü. M.). Das Klima ist gemäßigt kontinental mit strengem Winter und warmem Sommer. Die Niederschläge sind auf den Höhen am höchsten, wo sie in der Gipfelregion auf 2 000 mm jährlich ansteigen. Der weit verbreitete Wald besteht in den tieferen Lagen v. a. aus Buchen und Fichten, in den höheren aus Tannen und Lärchen; die Waldgrenze liegt bei 1 500 -1 900 m ü. M. In den vom Verkehr abgelegenen Wäldern leben Bären, Wölfe und Luchse. Der Ackerbau ist auf die Täler und Becken beschränkt; die Viehzucht (hauptsächlich Schafe) ist, außer in den Süd-K., wegen des Mangels an Weiden wenig entwickelt. Der Bergbau spielt eine Rolle im Slowak. Erzgebirge, im südl. Teil der West-K. (Eisen, Mangan, Kupfer, Antimon, Molybdän, Nickel), in den Ost-K. (Mangan, Kupfer) und in den Süd-K. (Kohle, Eisen); zunehmender Fremdenverkehr.
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