Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Karolinger
Karolinger,fränk. Herrschergeschlecht aus dem Maas- und Moselgebiet, nach Karl d. Gr. benannt; hervorgegangen aus einer Verbindung der Nachkommen Arnulfs von Metz (Arnulfinger) und Pippins I., d. Ä. (Pippiniden). Sie erlangten mit Pippin II., dem Mittleren, 687 das Amt des Hausmeiers im ganzen Fränkischen Reich, mit Pippin III., d. J., 751 die Königswürde. Durch Karls d. Gr. Enkel teilte sich das Geschlecht in drei Hauptlinien. Die älteste, von Kaiser Lothar I. gegr., regierte in Lotharingien, wo sie 869 mit Lothar II., und in Italien, wo sie 875 mit Kaiser Ludwig II. ausstarb. Die zweite, von Ludwig dem Deutschen ausgehend, herrschte in Dtl. und endete 911 mit Ludwig dem Kind. Die dritte, deren Stammvater Karl der Kahle ist, regierte bis 987 in Frankreich, wo sie durch die Kapetinger abgelöst wurde. Mit dem Aufstieg der K. verlagerte sich das Machtzentrum Europas vom Mittelmeer nach Frankreich und Deutschland.
Literatur:
Riché, P.: Die K. Eine Familie formt Europa. A. d. Frz. München 31995.
Schieffer, R.: Die K. Stuttgart u. a. 21997.
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