Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Karelien
Kareli|en(Karelische Republik), Teilrep. der Russ. Föderation, zw. der Kandalakscha- und Onegabucht des Weißen Meeres im N und Ladoga- und Onegasee im S, 172 400 km2, (1994) 780 000 Ew. (1989: 11 % Karelier, 71 % Russen, 8 % Weißrussen), Hptst. ist Petrosawodsk. K. wird von einer wald-, seen-, moor- und flussreichen Ebene eingenommen, die von einzelnen Hügeln und Höhenzügen unterbrochen wird. Das Klima ist kühl und feucht, etwa die Hälfte der Gesamtfläche ist bewaldet. Wichtig ist die Eisenerzförderung (um Kostomukscha), Natursteingewinnung, Holzeinschlag und -verarbeitung, Papierind., Maschinen- und Schiffbau, Aluminiumerzeugung und Fischverarbeitung (Fischfang im Weißen Meer und Nordatlantik); mehrere Wasserkraftwerke. Im südl. Teil wird Landwirtschaft (bes. Milchrinderzucht) betrieben. Wichtige Verkehrslinien sind die Murmanbahn und der Weißmeer-Ostsee-Kanal.
Geschichte: Die Rep. K. umfasst den größten Teil der histor. Landschaft K. (finn. Karjala), das restl. Gebiet (rd. 23 500 km2) gehört zu Finnland. K. geriet im 12. Jh. unter die Herrschaft Nowgorods; 1323 in ein russ. und schwed. Hoheitsgebiet geteilt. Durch den Frieden von Stolbowo (1617) kam der größte Teil von Russisch-K. an Schweden; der Nord. Krieg (1700-21) brachte Russland in den Besitz eines Teils von K. mit Wyborg. Als Finnland 1809 an Russland fiel, gliederte Zar Alexander I. den W dem Großfürstentum Finnland an. Die aus den ostkarel. Gebieten 1923 geschaffene Karelo-Finn. ASSR wurde 1940-47 mit dem von Finnland abgetretenen West-K. zur Karelo-Finn. SSR vereinigt; diese wurde 1956 als Karel. ASSR wieder Bestandteil Russlands (seit 1991 Rep. K.).
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