Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kapillarität
Kapillarität,das durch die Grenzflächenspannung bedingte Verhalten von Flüssigkeiten in engen Hohlräumen fester Körper, d. h. in Spalten, Kapillaren und in Poren. Beim Eintauchen einer engen Röhre in eine benetzende Flüssigkeit, z. B. Wasser, steigt diese in dem Kapillarrohr empor (Kapillaraszension); handelt es sich jedoch um eine nicht benetzende Flüssigkeit, z. B. Quecksilber, so sinkt sie im Kapillarrohr ab und steht dort tiefer als außerhalb (Kapillardepression). Ursache für diese Art der K. sind die im Vergleich zu den Adhäsionskräften zw. Flüssigkeit und Kapillarwand größeren Kohäsionskräfte zw. den Flüssigkeitsmolekülen. - Als Kapillarkondensation wird die in kapillaren Hohlräumen poröser Körper bereits oberhalb des Siedepunkts eintretende Kondensation von Flüssigkeitsdämpfen bezeichnet. Sie beruht auf einer Erniedrigung des Dampfdrucks, da sich infolge der Adhäsionskräfte der Kapillarwände die Oberfläche der Flüssigkeit verkleinert.
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