Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kaninchen
Kaninchen(Karnickel), zusammenfassende Bez. für die Wild-K. und die aus diesen gezüchteten K.-Rassen. Die Gattung Wild-K. (Oryctolagus) hat nur eine Art, das Europ. Wild-K. (Oryctolagus cuniculus); urspr. in SW-Europa heimisch, heute über weite Teile Europas verbreitet und in Australien, Neuseeland und Chile eingebürgert; Körperlänge 35-45 cm, oberseits graubraun, unterseits weißlich. Es ist die Stammform der gegenwärtig mehr als 80 eigenständigen K.-Rassen, die Fleisch und Pelzwaren (Kanin) liefern. Die Felle werden auf Haarlänge von 1,5-2 cm gekürzt, oft gefärbt und veredelt (z. B. zu Nerz-, Zobel-, Großkatzenimitationen). Die Haare liefern Filz, Wolle, die Haut sehr weiches Leder. Man unterscheidet große, mittelgroße, kleine und Zwergrassen sowie Lang- und Kurzhaarrassen. Zu den großen Rassen zählen u. a.: Belg. Riesen, Dt. Riesen, ferner die Dt. Riesenschecken und die Dt. Widder. Zu den mittelgroßen Rassen gehören u. a.: Dt. Großsilber, Alaska-K., Weiße Wiener, Großchinchilla, Havanna-K. Bei den kleinen Rassen findet man: Engl. Schecken, Holländer, Kleinsilber, Loh-K. und Russen-K. (Himalaja-K.). Zu den Zwergrassen (Zwerg-K., Zwerghasen) gehören u. a. die albinotisch weißen Hermelin-K. Die Langhaarrassen werden hauptsächlich durch die mittelgroßen Angora-K. vertreten; sie liefern die Angorawolle; Schur alle drei Monate. Die Kurzhaarrassen werden durch die mittelschweren Rex-K. (Behaarung z. T. samtartig, auch leicht gekräuselt) repräsentiert.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kaninchen