Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kandinsky
Kandịnsky,Wassily, russ. Maler und Grafiker, * Moskau 4. 12. 1866, ✝ Neuilly-sur-Seine 13. 12. 1944; zunächst Ökonom und Jurist; wandte sich erst 1896 der Malerei zu und siedelte nach München über, wo er bei F. von Stuck studierte; erwarb 1909 mit seiner Lebensgefährtin Gabriele Münter ein Haus in Murnau a. Staffelsee. 1911 gründete er mit F. Marc den Blauen Reiter; 1914-21 wirkte er in Russland; 1922-33 am Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin, 1924 Mitbegründer der »Blauen Vier« (Feininger, Jawlensky, Klee); 1933 emigrierte K. nach Paris, seine Werke wurden 1937 als »entartet« verfemt; 1939 erhielt er die frz. Staatsbürgerschaft. Sein Frühwerk ist deutlich an russ. Volkskunst und Jugendstil orientiert. 1908/09 gehörte er zu den wichtigsten Expressionisten in Dtl.; 1910 malte er sein erstes abstraktes Aquarell, das die kontinuierl. Entwicklung der abstrakten Malerei einleitete. Die theoret. Grundlegung seiner Kunst erfolgte in »Über das Geistige in der Kunst« (1912). Auf die impulsiven »Improvisationen«, die den unmittelbaren Natureindruck wiedergebenden »Impressionen« und die auf einem farbl. Bezugssystem beruhenden »Kompositionen« folgten zunehmend geometrisch und linear gefestigte Bilder. In seiner Bauhausschrift »Punkt und Linie zur Fläche« (1926) legte er die fundamentale Harmonielehre der abstrakten Malerei dar. Als Grafiker bevorzugte K. zunächst den Holzschnitt, später die Radierung (Zyklen: »Klänge«, 1912; »Kleine Welten«, 1922).
▣ Literatur:
Kleine, G.: Gabriele Münter u. W. K. Biographie eines Paares. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 31996.
⃟ Riedl, P. A.: W. K. Reinbek 27.-28. Tsd. 1996.
Kandịnsky,Wassily, russ. Maler und Grafiker, * Moskau 4. 12. 1866, ✝ Neuilly-sur-Seine 13. 12. 1944; zunächst Ökonom und Jurist; wandte sich erst 1896 der Malerei zu und siedelte nach München über, wo er bei F. von Stuck studierte; erwarb 1909 mit seiner Lebensgefährtin Gabriele Münter ein Haus in Murnau a. Staffelsee. 1911 gründete er mit F. Marc den Blauen Reiter; 1914-21 wirkte er in Russland; 1922-33 am Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin, 1924 Mitbegründer der »Blauen Vier« (Feininger, Jawlensky, Klee); 1933 emigrierte K. nach Paris, seine Werke wurden 1937 als »entartet« verfemt; 1939 erhielt er die frz. Staatsbürgerschaft. Sein Frühwerk ist deutlich an russ. Volkskunst und Jugendstil orientiert. 1908/09 gehörte er zu den wichtigsten Expressionisten in Dtl.; 1910 malte er sein erstes abstraktes Aquarell, das die kontinuierl. Entwicklung der abstrakten Malerei einleitete. Die theoret. Grundlegung seiner Kunst erfolgte in »Über das Geistige in der Kunst« (1912). Auf die impulsiven »Improvisationen«, die den unmittelbaren Natureindruck wiedergebenden »Impressionen« und die auf einem farbl. Bezugssystem beruhenden »Kompositionen« folgten zunehmend geometrisch und linear gefestigte Bilder. In seiner Bauhausschrift »Punkt und Linie zur Fläche« (1926) legte er die fundamentale Harmonielehre der abstrakten Malerei dar. Als Grafiker bevorzugte K. zunächst den Holzschnitt, später die Radierung (Zyklen: »Klänge«, 1912; »Kleine Welten«, 1922).
▣ Literatur:
Kleine, G.: Gabriele Münter u. W. K. Biographie eines Paares. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 31996.
⃟ Riedl, P. A.: W. K. Reinbek 27.-28. Tsd. 1996.