Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kamele
Kamele(Camelidae), Familie der Paarhufer, Schwielensohler. K. haben dicke Polster unter den Zehen, dichtes, wolliges Haar, eine gespaltene Oberlippe und ovale Blutkörperchen (einmalig bei Säugern). K. sind genügsame, langbeinige Passgänger und Wiederkäuer mit einem mehrkammerigen Magen. Die Altwelt-K. (Groß-K., Gatt. Camelus) gehören zu den größten Paarhufern (bis 650 kg schwer); mit einem oder zwei Rückenhöckern, die als Fettspeicher dienen, sowie verschließbaren Nasenlöchern (Schutz bei Sandstürmen). Das Dromedar (Einhöckerige K., Camelus dromedarius) bewohnt die Trockengebiete N-Afrikas und Arabiens; in Persien, SW-Afrika, Australien und Mexiko wurde es eingeführt; es kann bis 17 Tage ohne Wasser auskommen; durch langes Dursten verliert ein Dromedar bis zu 30 % seines Körpergewichts; außerdem kann es Wasser ungewöhnlich schnell wieder aufnehmen (ca. 100 Liter in 10 Minuten). Das Trampeltier (Zweihöckerige K., Camelus ferus) bewohnte die Trockengebiete Innerasiens; heute lebt noch ein kleiner Bestand in der Wüste Gobi. Von ihm stammt das als Last- und Reittier, Milch-, Fleisch- und Dunglieferant gehaltene Haus-K. ab. - Die höckerlosen Neuwelt-K. (Schaf-K. oder Lamas, Gatt. Lama) bewohnen in zwei Arten Südamerika: das Guanako (Lama guanicoë) die trockenen Berg- und Flachländer, das Vicuña (Vikunja, Lama vicugna) die höheren Lagen der Anden. Vom Guanako stammen die beiden Haustierformen Lama (Last- und Fleischtier) und Alpaka (Wolllieferant) ab.
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