Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kalorimeter
Kalorimeter[lat.-grch.] das, gegen Wärmeaustausch mit der Umgebung isoliertes Gerät zum Messen von Wärmemengen, die bei physikal. oder chem. Prozessen abgegeben oder aufgenommen werden, oder zur Bestimmung der spezif. Wärmekapazität von Substanzen (Kalorimetrie). Beim Flüssigkeits-K. wird der Probekörper bzw. das Reaktionsgefäß in eine Flüssigkeit mit gutem Wärmeleitkontakt im K. eingebracht und aus ihrer Temperaturänderung die umgesetzte Wärmemenge bestimmt. Verbrennungswärmen werden in der kalorimetr. Bombe (Berthelot-Bombe, Bomben-K.), die aus einem abgeschlossenen dickwandigen, innen emaillierten Stahlgefäß (Bombe) besteht, gemessen. In dieser Bombe verbrennt man eine genau abgewogene Menge einer festen oder flüssigen Substanz nach Zündung durch einen elektr. Glühdraht (Zündleitung) in Sauerstoff von 30-35 bar Druck. Während der Verbrennung taucht die Bombe in eine abgemessene Wassermenge ein; die Verbrennungswärme des verbrannten Brennstoffs wird an das Wasser abgegeben und ruft dort eine messbare Temperaturerhöhung hervor, aus der man die freigewordene Wärmemenge bestimmen kann. Um eine gleichmäßige Verteilung der abgegebenen Wärmemenge zu gewährleisten, wird das Wasser gerührt. Das Kalorimetergefäß ist von der Umgebung durch Strahlungsschutz und Wassermantel isoliert. In isothermen K. wird die umgesetzte Wärmemenge für eine isotherme Phasenumwandlung (Schmelzen, Verdampfen, Kondensieren) einer Substanz genutzt, d. h. die Temperatur bleibt während des kalorimetr. Prozesses konstant. Aus der Volumen- oder Gewichtsänderung der Substanz lässt sich die umgesetzte Wärmemenge ermitteln.
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