Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Kadenz
Kadẹnz[italien., zu lat. cadere »fallen«] die,
1) Metrik: rhythm. Gestalt des Versausgangs beim akzentuierenden Versprinzip.
2) Musik: die Akkordfolge, die den Abschluss einer Komposition oder eines Abschnitts herbeiführt. Die vollkommene K., auch authent. K. genannt, schließt mit der Akkordfolge Dominante-Tonika (V-I), die unvollkommene K., auch plagale K. genannt, schließt mit der Akkordfolge Subdominante-Tonika (IV-I). Der Halbschluss endet auf der V. Stufe, der Dominante, der Trugschluss meist auf der VI. Stufe, der Tonika-Paralleltonart. Die K. ist ein wesentl. Bestandteil der abendländ. Musik etwa der letzten 300 Jahre, der in der atonalen Musik völlig fehlt. - Im Instrumentalkonzert ist die K. ein phantasieartiger Soloteil kurz vor Satzschluss, der dem Interpreten Gelegenheit zur virtuosen Entfaltung gibt, urspr. vom Interpreten improvisiert, später auch von Komponisten oder Interpreten aufgeschrieben.
3) Waffenkunde: Feuergeschwindigkeit einer Feuerwaffe in Schuss pro Minute, meist für Dauerfeuer und kadenzgesteuertes Einzelfeuer bei Maschinenwaffen. Die K. moderner Maschinenwaffen liegt zw. 1 000 und 2 000 Schuss pro Minute für Kaliber bis 50 mm.
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