Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
japanische Schrift
japanische Schrift,eine Mischschrift aus chines. Wortzeichen und japan. Silbenzeichen. Wahrscheinlich um 400 n. Chr. wurde die bereits voll entwickelte chines. Schrift in Japan eingeführt und im Laufe der Zeit um etwa 250 gleichartige Ideogramme (Kanji) erweitert. Da das Japanische nicht angemessen mit chines. Wortzeichen dargestellt werden konnte, behalf man sich, indem man die Kanji ungeachtet ihrer Bedeutung nur zur Wiedergabe japan. Lautwerte phonetisch »entlehnt« gebrauchte (Kana). Die häufige Benutzung von Zeichengruppen für bestimmte japan. Silben führte im 9. Jh. zur Herausbildung von z. T. stark kursiv verkürzten Formen (Hiragana, »glatte, vollständige Kana«). Ebenfalls im 9. Jh. wurde die zweite Form des Kana entwickelt, die als »Teilstück entlehnten Zeichen«, das Katakana. - Die Anzahl der gegenwärtig gebräuchlichsten Kanji beträgt rd. 1 945. Bei der heute übl. Mischschreibweise werden gewöhnlich die Begriffswörter mit Kanji und die morphologisch-syntakt. Elemente (Suffixe, Postpositionen usw.) mit Kanagana geschrieben. Katakana wird für Fremdwörter und fremde Namen benutzt. Die Lateinschrift (Rōmaji, »römische Schrift«) konnte sich in Japan nicht durchsetzen; sie wird nur für Transkriptionszwecke benutzt. Die 47 Silbenzeichen, zu denen noch das Silben schließende Zeichen für »n« tritt, werden generell in Form einer 50-Laute-Tafel (Gojūonzu) in zehn senkrechten Reihen von rechts nach links von je fünf Zeichengruppen von oben nach unten angeordnet. Geschrieben wird traditionell von oben nach unten (die Zeilen reihen sich von rechts nach links), moderne Texte auch waagerecht von links nach rechts.
▣ Literatur:
Grein, M.: Einführung in die Entwicklungsgeschichte der j. S. Mainz 1994.
japanische Schrift,eine Mischschrift aus chines. Wortzeichen und japan. Silbenzeichen. Wahrscheinlich um 400 n. Chr. wurde die bereits voll entwickelte chines. Schrift in Japan eingeführt und im Laufe der Zeit um etwa 250 gleichartige Ideogramme (Kanji) erweitert. Da das Japanische nicht angemessen mit chines. Wortzeichen dargestellt werden konnte, behalf man sich, indem man die Kanji ungeachtet ihrer Bedeutung nur zur Wiedergabe japan. Lautwerte phonetisch »entlehnt« gebrauchte (Kana). Die häufige Benutzung von Zeichengruppen für bestimmte japan. Silben führte im 9. Jh. zur Herausbildung von z. T. stark kursiv verkürzten Formen (Hiragana, »glatte, vollständige Kana«). Ebenfalls im 9. Jh. wurde die zweite Form des Kana entwickelt, die als »Teilstück entlehnten Zeichen«, das Katakana. - Die Anzahl der gegenwärtig gebräuchlichsten Kanji beträgt rd. 1 945. Bei der heute übl. Mischschreibweise werden gewöhnlich die Begriffswörter mit Kanji und die morphologisch-syntakt. Elemente (Suffixe, Postpositionen usw.) mit Kanagana geschrieben. Katakana wird für Fremdwörter und fremde Namen benutzt. Die Lateinschrift (Rōmaji, »römische Schrift«) konnte sich in Japan nicht durchsetzen; sie wird nur für Transkriptionszwecke benutzt. Die 47 Silbenzeichen, zu denen noch das Silben schließende Zeichen für »n« tritt, werden generell in Form einer 50-Laute-Tafel (Gojūonzu) in zehn senkrechten Reihen von rechts nach links von je fünf Zeichengruppen von oben nach unten angeordnet. Geschrieben wird traditionell von oben nach unten (die Zeilen reihen sich von rechts nach links), moderne Texte auch waagerecht von links nach rechts.
▣ Literatur:
Grein, M.: Einführung in die Entwicklungsgeschichte der j. S. Mainz 1994.