Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
japanische Musik.
japanische Musik.Archäolog. Funde (u. a. steinerne Kugelflöten, Bronzeglocken) sowie Schriftdokumente aus dem frühen 8. Jh., die Bambusflöten und einen größeren Liedschatz belegen, bezeugen eine bereits hoch entwickelte Musikkultur. Die altjapan. Musik war (wie noch heute die japan. Volksmusik) auf einer halbtonlosen Fünftonreihe (Pentatonik) aufgebaut. In der Kunstmusik wandelte sich die Pentatonik allmählich zu einer sieben, dann zwölf Stufen umfassenden Halbtönigkeit. Kulttänze und Gesänge (Kagura) werden mit Schlaghölzern (Shakubyōshi), Flöte (Kagurabue) und auch Wölbbrettzither (Koto) begleitet. Mit dem Buddhismus wurden die chinesische Musik und ihre Instrumente eingeführt, für die Hofmusik (Gagaku) auch südasiat. Instrumente. Außerhalb der höf. Musik entstand seit dem 14./15. Jh. das Nō-Spiel, dessen Musik stark von buddhist. Hymnik beeinflusst ist. Weitere Theaterformen mit Musik entwickelten sich im 16./17. Jh. mit dem Kabukitheater und dem Puppentheater Bunraku, die meist von der dreisaitigen Langhalslaute Shamisen und von Schlaginstrumenten begleitet werden. Die Konzertmusik besteht aus Gesangsnummern, begleitet von Wölbbrettzither, Shamisen, der leicht gebogenen Längsflöte Shakuhachi und Trommeln; auch rein instrumentale Gruppenaufführungen kommen vor. Seit Ende des 19. Jh. geriet die j. M. unter den Einfluss europ. Musikkulturen. Die moderne j. M. greift jedoch häufig auf japanisch-asiat. Formen zurück, die wiederum z. T. die moderne westl. Musik beeinflussen. Einige Gruppen spezialisierten sich auf traditionelle chinesisch-japan. Instrumente für neue Kompositionen. Vertreter einer westlich instrumentierten modernen j. M. sind u. a. Toshirō Mayuzumi und Toru Takemitsu.
▣ Literatur:
Giesen, W.: Zur Geschichte des buddhist. Ritualgesangs in Japan. Kassel 1977.
⃟ Matsuyama, Y.: Studien zur Nō-Musik. Hamburg 1980.
⃟ Neue Musik in Japan, hg. v. S. Guignard. München 1996.
japanische Musik.Archäolog. Funde (u. a. steinerne Kugelflöten, Bronzeglocken) sowie Schriftdokumente aus dem frühen 8. Jh., die Bambusflöten und einen größeren Liedschatz belegen, bezeugen eine bereits hoch entwickelte Musikkultur. Die altjapan. Musik war (wie noch heute die japan. Volksmusik) auf einer halbtonlosen Fünftonreihe (Pentatonik) aufgebaut. In der Kunstmusik wandelte sich die Pentatonik allmählich zu einer sieben, dann zwölf Stufen umfassenden Halbtönigkeit. Kulttänze und Gesänge (Kagura) werden mit Schlaghölzern (Shakubyōshi), Flöte (Kagurabue) und auch Wölbbrettzither (Koto) begleitet. Mit dem Buddhismus wurden die chinesische Musik und ihre Instrumente eingeführt, für die Hofmusik (Gagaku) auch südasiat. Instrumente. Außerhalb der höf. Musik entstand seit dem 14./15. Jh. das Nō-Spiel, dessen Musik stark von buddhist. Hymnik beeinflusst ist. Weitere Theaterformen mit Musik entwickelten sich im 16./17. Jh. mit dem Kabukitheater und dem Puppentheater Bunraku, die meist von der dreisaitigen Langhalslaute Shamisen und von Schlaginstrumenten begleitet werden. Die Konzertmusik besteht aus Gesangsnummern, begleitet von Wölbbrettzither, Shamisen, der leicht gebogenen Längsflöte Shakuhachi und Trommeln; auch rein instrumentale Gruppenaufführungen kommen vor. Seit Ende des 19. Jh. geriet die j. M. unter den Einfluss europ. Musikkulturen. Die moderne j. M. greift jedoch häufig auf japanisch-asiat. Formen zurück, die wiederum z. T. die moderne westl. Musik beeinflussen. Einige Gruppen spezialisierten sich auf traditionelle chinesisch-japan. Instrumente für neue Kompositionen. Vertreter einer westlich instrumentierten modernen j. M. sind u. a. Toshirō Mayuzumi und Toru Takemitsu.
▣ Literatur:
Giesen, W.: Zur Geschichte des buddhist. Ritualgesangs in Japan. Kassel 1977.
⃟ Matsuyama, Y.: Studien zur Nō-Musik. Hamburg 1980.
⃟ Neue Musik in Japan, hg. v. S. Guignard. München 1996.