Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Jüngstes Gericht
Jüngstes Gericht,auf die jüd. Apokalyptik zurückgehende Vorstellung eines umfassenden endzeitl. Gerichts Gottes; im A. T. »Tag Jahwes« (Amos 5, 18-20); im N. T. Beurteilung der Menschen nach ihren Taten und Scheidung der Gerechten von den Ungerechten durch Christus (Mt. 25, 31 ff.). Auch der Islam hat Vorstellungen vom J. G. entwickelt. (Himmel, Hölle)
Kunst: In der frühchristl. Kunst wird das J. G. zunächst symbolisch dargestellt (Scheiden der Böcke von den Schafen, kluge und törichte Jungfrauen). Der figurenreiche Darstellungstyp mit dem thronenden Christus, Maria und Johannes dem Täufer als Fürbittern und den Aposteln als Beisitzern über den Auferstehenden, die von Engeln zum Himmel geleitet oder von Teufeln in die Hölle geschleppt werden, wurde in der byzantin. Kunst entwickelt (etwa seit dem 8. Jh.) und blieb vom 10. Jh. an weitgehend unverändert. Häufig sind Reliefs in den Bogenfeldern mittelalterl. Kirchenportale sowie Fresken; bedeutende Altarbilder stammen u. a. von S. Lochner, H. Memling und P. P. Rubens.
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