Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Jod
Jod[zu grch. io̅́dēs »veilchenfarbig«, nach der Farbe seines Dampfes] das, chem. Symbol I (internat. Bez. Iod), nichtmetall. Element der 7. Hauptgruppe des Periodensystems. Ordnungszahl 53, relative Atommasse 126,9045, mehr als 30 künstl. Isotope (110I-140I) mit Halbwertszeiten von 0,65 bis 1,57·107 Jahren; Dichte 4,93 g/cm3, Schmelzpunkt 113,5 ºC, Siedepunkt 184,5 ºC. - Die glänzenden, grauschwarzen Kristalle sublimieren bei Raumtemperatur; der aus I2-Molekülen bestehende giftige violette Dampf riecht charakteristisch und ist stark schleimhautreizend. J. ist chem. reaktionsträger als die anderen Halogene, ist in Wasser nur sehr wenig löslich, gut löslich in Kaliumjodidlösung, Chloroform, Alkohol, Äther, Schwefelkohlenstoff, Benzol. Verbindungen des J. finden sich in geringen Mengen überall in der Natur, bes. in Meerwasser, Meeresalgen, Salzquellen, Mineralwasser. Das technisch wichtigste Vorkommen ist der Chilesalpeter. Gewonnen wird J. v. a. aus den Mutterlaugen des Chilesalpeters und jodhaltigen Salzsolen von Erdölquellen. Rd. 70 % der J.-Produktion wird für medizin. Zwecke (z. B. als Tracer für die Schilddrüsendiagnostik), rd. 20 % als Spurenelementzusatz für Tierfutter, der Rest für Chemikalien verwendet. J. ist Nachweismittel für Stärke, die durch J. blau gefärbt wird. - In seinen Verbindungen ist J. überwiegend einwertig, z. B. in den Jodiden, den Salzen der J.-Wasserstoffsäure. Silberjodid, AgI, wird in der Fotografie verwendet. Fünfwertige J.-Verbindungen sind die Jodate, die Salze der J.-Säure. - Bekannte organ. J.-Verbindungen sind Jodoform und Alkyljodide für Synthesen.
J. ist ein unentbehrl. Bestandteil des tier. und menschl. Organismus. Es wird mit der Nahrung aufgenommen. Am reichlichsten kommt es beim Menschen in der Schilddrüse vor (2-3,5 mg je 1 g trockener Drüse), und zwar in den Hormonen Thyroxin und Trijodthyronin und als Dijodtyrosin; der tägl. Bedarf an J. beträgt etwa 0,15 mg. - Jodmangel des Trinkwassers und der Nahrung spielen höchstwahrscheinlich eine Rolle beim Auftreten des Kropfs in manchen Gebirgsgegenden; zur Vorbeugung wird Jodsalz, d. h. mit Natrium- oder Kaliumjodat jodiertes Speisesalz, empfohlen.
Jod[zu grch. io̅́dēs »veilchenfarbig«, nach der Farbe seines Dampfes] das, chem. Symbol I (internat. Bez. Iod), nichtmetall. Element der 7. Hauptgruppe des Periodensystems. Ordnungszahl 53, relative Atommasse 126,9045, mehr als 30 künstl. Isotope (110I-140I) mit Halbwertszeiten von 0,65 bis 1,57·107 Jahren; Dichte 4,93 g/cm3, Schmelzpunkt 113,5 ºC, Siedepunkt 184,5 ºC. - Die glänzenden, grauschwarzen Kristalle sublimieren bei Raumtemperatur; der aus I2-Molekülen bestehende giftige violette Dampf riecht charakteristisch und ist stark schleimhautreizend. J. ist chem. reaktionsträger als die anderen Halogene, ist in Wasser nur sehr wenig löslich, gut löslich in Kaliumjodidlösung, Chloroform, Alkohol, Äther, Schwefelkohlenstoff, Benzol. Verbindungen des J. finden sich in geringen Mengen überall in der Natur, bes. in Meerwasser, Meeresalgen, Salzquellen, Mineralwasser. Das technisch wichtigste Vorkommen ist der Chilesalpeter. Gewonnen wird J. v. a. aus den Mutterlaugen des Chilesalpeters und jodhaltigen Salzsolen von Erdölquellen. Rd. 70 % der J.-Produktion wird für medizin. Zwecke (z. B. als Tracer für die Schilddrüsendiagnostik), rd. 20 % als Spurenelementzusatz für Tierfutter, der Rest für Chemikalien verwendet. J. ist Nachweismittel für Stärke, die durch J. blau gefärbt wird. - In seinen Verbindungen ist J. überwiegend einwertig, z. B. in den Jodiden, den Salzen der J.-Wasserstoffsäure. Silberjodid, AgI, wird in der Fotografie verwendet. Fünfwertige J.-Verbindungen sind die Jodate, die Salze der J.-Säure. - Bekannte organ. J.-Verbindungen sind Jodoform und Alkyljodide für Synthesen.
J. ist ein unentbehrl. Bestandteil des tier. und menschl. Organismus. Es wird mit der Nahrung aufgenommen. Am reichlichsten kommt es beim Menschen in der Schilddrüse vor (2-3,5 mg je 1 g trockener Drüse), und zwar in den Hormonen Thyroxin und Trijodthyronin und als Dijodtyrosin; der tägl. Bedarf an J. beträgt etwa 0,15 mg. - Jodmangel des Trinkwassers und der Nahrung spielen höchstwahrscheinlich eine Rolle beim Auftreten des Kropfs in manchen Gebirgsgegenden; zur Vorbeugung wird Jodsalz, d. h. mit Natrium- oder Kaliumjodat jodiertes Speisesalz, empfohlen.