Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Joachim
I Joạchim[auch 'jo-], nach dem apokryphen Jakobusevangelium Vater Marias; Mann der Anna; Heiliger, Tag: 26. 7.
II Joạchim
[auch 'jo-], Kurfürsten von Brandenburg:
1) J. I. Nestor (1499-1535), * 21. 2. 1484, ✝ Cölln (heute zu Berlin) 11. 7. 1535, Vater von 2); gründete 1506 die Univ. Frankfurt (Oder), 1516 das Kammergericht; Gegner der Reformation.
2) J. II. Hektor (1535-71), * 9. 1. 1505, ✝ Köpenick (heute zu Berlin) 3. 1. 1571, Sohn von 1), Großvater von 3); trat 1539 zur Reformation über, unterstützte aber im Schmalkald. Krieg den Kaiser. Durch die Erbverbrüderung mit den Herzögen von Liegnitz, Brieg und Wohlau (1537), die Aufhebung der Bistümer Brandenburg, Havelberg und Lebus (1539) gehört J. zu den Vätern des brandenburg.-preuß. Staats; 1569 wurde er Herzog von Preußen.
3) J. Friedrich (1598-1608), * 27. 1. 1546, ✝ (auf der Fahrt von Starkow nach Rüdensdorf) 28. 7. 1608, Enkel von 2); setzte 1599 den Geraer Hausvertrag über die Unteilbarkeit des hohenzollernschen Besitzes mit Ausnahme der fränk. Lande durch.
III Joạchim
von Floris [auch 'jo-] (Joachim von Fiore), italien. Theologe, * Celico (bei Cosenza) um 1130, ✝ San Giovanni in Fiore (bei Cosenza) 20. 3. 1202; zunächst Zisterzienser, gründete er um 1190 einen eigenen Orden (Florenser, Floriazenser; im 16. Jh. wieder mit den Zisterziensern vereint). Seine Lehre von den drei Zeitaltern wurde nach seinem Tod verurteilt, dennoch hatte sie weite Auswirkungen. (Drittes Reich)
IV Joạchim
[auch 'jo-], Joseph, Violinist und Komponist, * Kittsee (Burgenland) 28. 6. 1831, ✝ Berlin 15. 8. 1907; gefeierter Virtuose und Leiter eines berühmten Streichquartetts, u. a. ab 1868 Direktor der neu gegründeten Berliner Hochschule für Musik. R. Schumann und J. Brahms, seine Freunde und Förderer, widmeten ihm Violinkonzerte. Er komponierte u. a. Orchesterwerke (Ouvertüren) und Violinkonzerte.
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