Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Jelzin
Jẹlzin,Boris Nikolajewitsch, russ. Politiker, * Butka (Gebiet Jekaterinburg) 1. 2. 1931; Bauingenieur, 1961-90 Mitgl. der KPdSU, 1985-87 Erster Sekr. der Moskauer Stadtparteiorganisation, 1990-91 Vors. des russ. Obersten Sowjets, wurde im Juni 1991 zum Präs. Russlands gewählt. 1991-92 war er auch MinPräs. Als Radikalreformer geriet er zunehmend in Gegensatz zu M. S. Gorbatschow und dessen Politik. Er organisierte im Aug. 1991 den Widerstand gegen den Putsch orthodox-kommunist. Kräfte und entmachtete nach dessen Scheitern die KPdSU. Im Dez. 1991 beteiligte er sich führend an der Gründung der GUS. Im Okt. 1993 ließ er durch die Armee einen Aufstand altkommunist. und nationalist. Kräfte niederschlagen. Die von der Bev. im Dez. 1993 gebilligte neue Verf. stärkte seine Stellung. Im Dez. 1994 veranlasste er eine Militärintervention in dem nach Unabhängigkeit strebenden Tschetschenien (nach deren Scheitern 1996 Rückzug der russ. Truppen und 1997 Abschluss eines Friedensvertrages). 1996 billigte er die Bildung einer aus Russland und Weißrussland bestehenden »Gemeinschaft Souveräner Republiken«. 1996 erst nach Stichwahlen als Staatspräs. bestätigt, suchte J. in seiner Außenpolitik Russlands Anspruch auf die Rolle einer Weltmacht zur Geltung zu bringen. Er wandte sich gegen die Osterweiterung der NATO, schloss aber mit ihr 1997 ein Sicherheitsabkommen (Grundlagenakte). Durch schwere Krankheit zunehmend in der Ausübung seines Amtes beeinträchtigt, sah sich J. aufgrund der inneren (v. a. wirtschaftl.) Krise Russlands mit einer starken innenpolit. Opposition (bes. repräsentiert in der Staatsduma) konfrontiert.
Jẹlzin,Boris Nikolajewitsch, russ. Politiker, * Butka (Gebiet Jekaterinburg) 1. 2. 1931; Bauingenieur, 1961-90 Mitgl. der KPdSU, 1985-87 Erster Sekr. der Moskauer Stadtparteiorganisation, 1990-91 Vors. des russ. Obersten Sowjets, wurde im Juni 1991 zum Präs. Russlands gewählt. 1991-92 war er auch MinPräs. Als Radikalreformer geriet er zunehmend in Gegensatz zu M. S. Gorbatschow und dessen Politik. Er organisierte im Aug. 1991 den Widerstand gegen den Putsch orthodox-kommunist. Kräfte und entmachtete nach dessen Scheitern die KPdSU. Im Dez. 1991 beteiligte er sich führend an der Gründung der GUS. Im Okt. 1993 ließ er durch die Armee einen Aufstand altkommunist. und nationalist. Kräfte niederschlagen. Die von der Bev. im Dez. 1993 gebilligte neue Verf. stärkte seine Stellung. Im Dez. 1994 veranlasste er eine Militärintervention in dem nach Unabhängigkeit strebenden Tschetschenien (nach deren Scheitern 1996 Rückzug der russ. Truppen und 1997 Abschluss eines Friedensvertrages). 1996 billigte er die Bildung einer aus Russland und Weißrussland bestehenden »Gemeinschaft Souveräner Republiken«. 1996 erst nach Stichwahlen als Staatspräs. bestätigt, suchte J. in seiner Außenpolitik Russlands Anspruch auf die Rolle einer Weltmacht zur Geltung zu bringen. Er wandte sich gegen die Osterweiterung der NATO, schloss aber mit ihr 1997 ein Sicherheitsabkommen (Grundlagenakte). Durch schwere Krankheit zunehmend in der Ausübung seines Amtes beeinträchtigt, sah sich J. aufgrund der inneren (v. a. wirtschaftl.) Krise Russlands mit einer starken innenpolit. Opposition (bes. repräsentiert in der Staatsduma) konfrontiert.