Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Jelling
Jelling['jɛleŋ], Gemeinde bei Vejle in Ostjütland, Dänemark, 5 000 Ew.; ist bekannt durch die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte imposanteste dän. Königsgrablege des 10. Jh. (nahe dem Königshof J.): zwei riesige Grabhügel von 60 bzw. 77 m Durchmesser (samt schiffsförmiger Steinsetzung), dazwischen eine Kirche und zwei Runensteine. In dem nördl. Hügel wurde der noch heidn. König Gorm der Alte (✝ etwa 940) mit seiner Gemahlin Tyra (Thyra) Danebod bestattet, für die Gorm den kleinen Runenstein setzte. Um 960 bettete ihr Sohn, der bereits christl. König Harald Blåtand (»Blauzahn«), seine Eltern in eine neu errichtete Holzkirche um (an der Stelle der heutigen, 1874 errichteten Steinkirche), stellte für sie den größeren Runenstein auf (mit der ältesten Christusdarstellung N-Europas) und ließ den S-Hügel als reinen Memorialbau ausführen. Die charakterist. Ornamentik der Grabbeigaben (u. a. Silberbecher) wurde namengebend für den wikingerzeitl. Jellingstil.
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Ansicht: Jelling