Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Java
I Java(Jawa, Djawa), kleinste, aber bedeutendste der Großen Sundainseln, Indonesien, im Malaiischen Archipel, 118 000 km2, mit Madura 132 187 km2, (1990) 107,5 Mio. Ew.; Hptst. ist Jakarta. J. ist polit. und wirtsch. Kernraum Indonesiens. Die Javaner sind Muslime (Indonesier).
Die Insel ist überwiegend gebirgig; 17 tätige und zahlr. erloschene Vulkane sowie Vulkangruppen bilden die Längsachse der Insel. Im O ragen sie als Einzelkegel auf: Merapi, Semeru (mit 3 676 m ü. M. höchste Erhebung), Bromo. Die S-Küste weist die turmartigen Formen des trop. Kegelkarstes auf; die Küstenebene im N ist teilweise versumpft. Das Klima ist tropisch. Im W herrscht immergrüner Regenwald vor; im O überwiegt der Laub abwerfende Monsunwald mit wirtsch. bed. Teakholzbeständen (größtenteils Pflanzungen). Nur noch 23 % der Fläche sind waldbedeckt. Große Städte sind neben Jakarta: Surabaya, Surakarta, Semarang, Bandung und Yogyakarta. Angebaut werden Reis, Kokospalmen, Mais, Maniok, Erdnüsse, Sojabohnen, Zuckerrohr, Tee, Kaffee, Tabak, Chinarinde, Kautschuk, Kakao. Im NO wird Erdöl gefördert, im Zentrum und im O Phosphat abgebaut, im SW Gold gewonnen. Ind. findet sich v. a. in den Hafenstädten; stark ausgeweitet wurde die Textilindustrie. Aus holländ. Zeit besteht noch ein gut ausgebautes Straßen- und Schienennetz.
Die Kunst auf J. entwickelte sich im Dienst des Brahmanismus und Buddhismus als Zweig der ind. Kunst, die auch in den sich allmählich herausbildenden Stilen javan. Gepräges fortwirkte. Ihr Hauptwerk ist der Tempel Borobudur (um 800) mit der Überfülle seiner Bildwerke, bes. Reliefs aus der Buddhalegende. Unter dem Islam erlosch die monumentale Kunst. Das Kunsthandwerk, das neue Verfahren im Färben und Mustern von Stoffen hervorbrachte (Batik), ist bis in die Gegenwart lebendig. Hoch entwickelt sind auch das Orchesterspiel (Gamelan), der Tanz, das Theater und bes. die Schattenspielkunst (Wayang).
Zur Geschichte Indonesien.
Literatur:
A. Sibeth. Das Sparschwein unter dem Reisfeld. J. zw. Gestern u. Heute, hg. v. Frankfurt am Main 1987.
Rolf, A.: J., Bali. München u. a. 1991.
II Java
['dʒɑ:və, engl.; umgangssprachl. Bez. für »Kaffee«], Informatik: von der amerikan. Firma Sun Microsystems entwickelte objektorientierte Programmiersprache, die vom verwendeten Betriebssystem unabhängig ist. J. wird v. a. für Browser im WWW eingesetzt.
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