Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
James
James[dʒeɪmz],
1) Harry, amerikan. Jazztrompeter, * Albany (Ga.) 15. 3. 1916, ✝ Las Vegas (Nev.) 5. 7. 1983; gehört zu den technisch brillantesten Trompetern der Swingzeit.
2) Henry, amerikan. Schriftsteller, * New York 15. 4. 1843, ✝ London 28. 2. 1916, Bruder von 5); lebte 1875/76 in Paris (Kontakte zu G. Flaubert, I. Turgenjew, É. Zola u. a.); Meister der psychologisch-realist. Erzählkunst, in der die Handlung zugunsten von Dialog und Monolog (innerer Monolog, Stream of Consciousness) zurücktritt. J. entwickelte später eine Erzähltechnik, die den Leser das Geschehen aus der Perspektive der Hauptgestalt erfassen lässt (»Der Amerikaner«, R., 1877; »Bildnis einer Dame«, R., 1881; »Die Damen aus Boston«, R., 3 Bde., 1886; »Die Gesandten«, R., 1903; »Tagebuch eines Schriftstellers«, hg. 1947). J. gilt heute als Klassiker der engl. Prosa.
Literatur:
Kaplan, F.: H. J., the imagination of genius. A biography. London 1992.
Botta, G.: H. J.' Heldinnen. Würzburg 1993.
3) Jesse Woodson, amerikan. Bandit, * bei Centerville (heute Kearney, Mo.) 5. 9. 1847, ✝ Saint Joseph (Mo.) 3. 4. 1882; schloss sich zus. mit seinem Bruder Frank (* 1843, ✝ 1915) während des Sezessionskrieges (1861-65) einer mit den Südstaaten sympathisierenden Guerillatruppe an. Danach bildeten beide den Kern einer Bande, die in den folgenden Jahren viele spektakuläre Bank-, Postkutschen- und Zugüberfälle verübte. J. wurde wegen des auf ihn ausgesetzten Kopfgeldes von einem Banden-Mitgl. hinterrücks erschossen; ihn und seine Taten verklärten zahlr. Westernromane und -filme.
4) P. D. (Phyllis Dorothy), engl. Schriftstellerin, * Oxford 3. 8. 1920; schreibt wirklichkeitsnahe Kriminalromane (u. a. »Ende einer Karriere«, 1982; »Devices and Desires«, 1990).
5) William, amerikan. Philosoph und Psychologe, * New York 11. 1. 1842, ✝ Chocorua (N. H.) 26. 8. 1910, Bruder von 2); Prof. an der Harvard University; Mitbegründer des Pragmatismus und Verfechter eines »radikalen Empirismus«, entwickelte die Grundlagen der amerikan. Psychologie, eine Lehre von den seel. Vorgängen als kontinuierl. »Strom von Bewusstheitszuständen« sowie eine eigene Religionspsychologie (Allbeseelungslehre).
Werke: Prinzipien der Psychologie, 2 Bde. (1890); Die religiöse Erfahrung in ihrer Mannigfaltigkeit (1902); Der Pragmatismus (1907).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: James