Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Jahr
Jahr(lat. annus, Abk. A und a), Einheitenzeichen a, die Zeitdauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne, dessen Länge von der Wahl des Bezugspunktes abhängt: Dem bürgerl. J. des jetzigen Kalenders (365 Tage) liegt das trop. J. zugrunde. Der restl. Tagesbruchteil wird durch Einschalten des Schalttages (Schaltjahr mit 366 Tagen) ausgeglichen (Kalender). Das trop. J. (Sonnen-, Äquinoktial-J.) ist die Zeit zw. zwei aufeinander folgenden Durchgängen der Erde durch den Frühlingspunkt (365,2422 mittlere Sonnentage). Die Nutation hat eine geringe Schwankung der Länge des trop. J. zur Folge. Sieht man von ihr ab, so spricht man vom mittleren trop. J. Das sider. J. (Stern-J.) ist die wahre Umlaufperiode der Erde um die Sonne, d. h. die Zeit zw. zwei aufeinander folgenden gleichen Stellungen der Sonne (bezogen auf einen Fixstern) auf ihrer scheinbaren Bahn an der Himmelskugel. Es dauert 365,2564 mittlere Sonnentage. Das anomalist. J. ist die Zeit zw. zwei Periheldurchgängen der Erde (365,2596 mittlere Sonnentage). Das Mond-J., entstanden durch Zusammenfassung von 12 Mondumläufen, ist mit 354 Tagen etwa 11 Tage kürzer als das Sonnen-J. Als julian. J. (365,25 Tage) und gregorian. J. (365,2425 Tage) bezeichnet man die durchschnittl. Länge der J. in den beiden Kalendern. Der Jahresanfang (Neujahr), der im gregorian. Kalender mit dem 1. 1. zusammenfällt (Zirkumzisionsstil), lag noch bis in die Neuzeit an sehr versch. Daten. Im Röm. Reich fiel er zunächst auf den 1. 3. (daher z. B. die Bez. des Septembers als »siebter« Monat), seit 153/146 v. Chr. ist es der 1. 1.; im MA. wurde er u. a. auch auf den 25. 3. (Annuntiationsstil; England bis 1752), den 1. 9. (u. a. Bereich der byzantin. Kultur) oder den 25. 12. gelegt (Nativitätsstil). In Russland wurde der vorher unsichere Jahresbeginn von Zar Peter I., d. Gr., auf den 1. 1. festgelegt (seit 1. 1. 1700). In Kulturkreisen mit Mondkalender (Islam, SO-Asien) ist der Jahresbeginn variabel. (Kirchenjahr)
Jahr(lat. annus, Abk. A und a), Einheitenzeichen a, die Zeitdauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne, dessen Länge von der Wahl des Bezugspunktes abhängt: Dem bürgerl. J. des jetzigen Kalenders (365 Tage) liegt das trop. J. zugrunde. Der restl. Tagesbruchteil wird durch Einschalten des Schalttages (Schaltjahr mit 366 Tagen) ausgeglichen (Kalender). Das trop. J. (Sonnen-, Äquinoktial-J.) ist die Zeit zw. zwei aufeinander folgenden Durchgängen der Erde durch den Frühlingspunkt (365,2422 mittlere Sonnentage). Die Nutation hat eine geringe Schwankung der Länge des trop. J. zur Folge. Sieht man von ihr ab, so spricht man vom mittleren trop. J. Das sider. J. (Stern-J.) ist die wahre Umlaufperiode der Erde um die Sonne, d. h. die Zeit zw. zwei aufeinander folgenden gleichen Stellungen der Sonne (bezogen auf einen Fixstern) auf ihrer scheinbaren Bahn an der Himmelskugel. Es dauert 365,2564 mittlere Sonnentage. Das anomalist. J. ist die Zeit zw. zwei Periheldurchgängen der Erde (365,2596 mittlere Sonnentage). Das Mond-J., entstanden durch Zusammenfassung von 12 Mondumläufen, ist mit 354 Tagen etwa 11 Tage kürzer als das Sonnen-J. Als julian. J. (365,25 Tage) und gregorian. J. (365,2425 Tage) bezeichnet man die durchschnittl. Länge der J. in den beiden Kalendern. Der Jahresanfang (Neujahr), der im gregorian. Kalender mit dem 1. 1. zusammenfällt (Zirkumzisionsstil), lag noch bis in die Neuzeit an sehr versch. Daten. Im Röm. Reich fiel er zunächst auf den 1. 3. (daher z. B. die Bez. des Septembers als »siebter« Monat), seit 153/146 v. Chr. ist es der 1. 1.; im MA. wurde er u. a. auch auf den 25. 3. (Annuntiationsstil; England bis 1752), den 1. 9. (u. a. Bereich der byzantin. Kultur) oder den 25. 12. gelegt (Nativitätsstil). In Russland wurde der vorher unsichere Jahresbeginn von Zar Peter I., d. Gr., auf den 1. 1. festgelegt (seit 1. 1. 1700). In Kulturkreisen mit Mondkalender (Islam, SO-Asien) ist der Jahresbeginn variabel. (Kirchenjahr)